Zwischenwand bauen - Nicht tragende Wände mauern
Nicht tragende Wand – Grundlagen
Nicht tragende Wände können auf vielerlei Arten gebaut werden. So gibt es Zwischenwände aus Porenbeton, Gipskartonplatten oder aber auch Zwischenwände, die zu mauern sind. Gemauerte Zwischenwände können dabei mit Mörtel oder – bei Verwendung von Planziegeln – mit Dünnbettmörtel gemauert werden. Noch bequemer geht es mit Dryfix – einem speziellen Klebesystem.
Die vorliegende Anleitung zeigt zunächst Schritt für Schritt, wie man eine Zwischenwand mit Mörtel bauen kann. Die nicht tragende Zwischenwand wird dabei durch einen starren Wandanschluss – den Stumpfstoß – mit den tragenden Wänden verbunden. Diese Verbindungsmethode sollte allerdings nur bei einer Zwischenwand mit einer Länge unter fünf Metern eingesetzt werden. Denn um eine längere Zwischenwand zu mauern, muss ein elastischer Wandanschluss hergestellt werden.
Werkzeug und Material
Die Werkzeuge, die nötig sind, um eine Zwischenwand zu bauen, unterscheiden sich kaum von der Ausrüstung, die zum Einsatz kommt, um eine tragende Wand zu mauern. So sind Maßband, Wasserwaage, Mörtelpfanne, Maurerkelle, Maurerhammer, Richtscheit und Schnur sowie eine Mischmaschine, Scheibtruhe und Ziegelschneidmaschine bzw. eine Ziegelsäge vonnöten. Eventuell kommen Flämmer und Bohrmaschine noch hinzu.
Das Material ist überschaubarer. So werden neben einer ausreichenden Menge Ziegel auch Mauermörtel, Bauschaum und Anker benötigt.
Zwischenwand bauen - Die Vorbereitungen zum Mauern
Handelt es sich beim Untergrund der nicht tragenden Wand um das Fundament des Hauses, so wird der Boden vor dem Mauern geflämmt. Dies verhindert, dass aufsteigende Feuchtigkeit ins Mauerwerk dringt und für nasse Wände sorgt.
Ist der Untergrund mit einer Bitumenbahn belegt, kann mit dem Einmessen und Aufstellen eines Ständerwerks begonnen werden. Dieses genau ausgerichtete Ständerwerk begrenzt dabei die Außenseite der neuen Zwischenwand und dient dazu die Richtschnur perfekt zu spannen. Dadurch entfällt das Einrichten jeder einzelnen Schar. Dies spart nicht nur Zeit, sondern sichert auch die Qualität. Denn so werden die Mauern mit Garantie gerade!
Der nächste Schritt vor dem Aufstellen der Zwischenwand ist das Anmischen des zum Bauen nötigen Mauermörtels. Dieser sollte für die Aufgabe, eine Zwischenwand zu mauern, relativ elastisch sein. Mauermörtel der Klasse M5 oder M10 sind bestens dafür geeignet. Wird der Deckenanschluss ebenfalls gemörtelt, muss Mauermörtel der Klasse M5 verwendet werden.
Ziegel der ersten Schar einmessen und schneiden
Sind die Vorbereitungen und der Aufbau des Ständerwerks abgeschlossen, kann damit begonnen werden, die Zwischenwand zu mauern. Ist die geplante Mauer aber nicht rechtwinkelig und sind wie hier schräge Winkel vorhanden, werden die Ziegel der ersten Schar vor dem Ansetzen des Mörtels zuerst eingemessen und zurechgeschnitten.
Die Ziegel werden passgenau zugeschnitten. Mit der Ziegelsäge geht das ähnlich einfach wie das Schneiden von Holz mit einem Fuchsschwanz. Danach wird alles auf den perfekten Sitz hin überprüft. Perfekt ist hier aber relativ: Denn millimetergenau muss nicht gearbeitet werden.
Bei nicht rechtwinkeligen Biegungen der Zwischenwand nimmt das Schneiden der Ziegel beim Bauen einige Zeit in Anspruch. Eine ordentliche Verzahnung muss dennoch hergestellt werden. Auch wenn es sich manchmal nur um einige wenige Zentimeter Mauer handelt, sollten die Ziegel ordentlich eingepasst werden. Denn eine spätere Korrektur ist selten möglich.
Zwischenwand mauern und Ziegel setzen
Sind alle Ziegel zugeschnitten, kann das Mauern der Zwischenwand endlich beginnen. Jetzt wird das Mörtelbett der ersten Ziegelschar mit der Mörtelpfanne aufgetragen und mit der Kelle gleichmäßig verteilt. Anschließend werden die Ziegel von oben nach unten in das Mörtelbett eingesetzt. Ein Schieben der Ziegel nach dem Einsetzen ist in jedem Fall zu vermeiden.
Ausgerichtet werden die Ziegel mit Richtlatte, Wasserwaage und Gummihammer. Zu achten ist auf eine korrekte Flucht sowie eine absolut waagerechte Ausrichtung. Gerade Mauern bauen sich schließlich nicht von selbst.
Da zwischen der tragenden Wand und der neuer Zwischenwand eine starrer Wandanschluss zum Einsatz kommt, wird die Fuge zur Wand mit Mauermörtel befüllt und alle zwei Ziegelscharen 8mm Rippentorstahl eingebracht.
Nach dem Anziehen des Mörtels der ersten Schar kann die zweite Ziegelschar gemauert werden. Dabei muss, wie beim Mauern von Wänden üblich, ein Ziegelversatz eingehalten werden. Als Faustregel gilt hierbei: Der Versatz ist 0,4 mal der Ziegelhöhe. Bei ca. 25 cm hohen Ziegeln entspricht das 10 cm.
Starrer Wandanschluss: Der Stumpfstoß
Die Zwischenwand nimmt beim Bauen langsam Gestalt an. Bevor allerdings die dritte Schar begonnen werden kann, wird auf einen korrekten Wandanschluss geachtet. Bei nicht tragenden Zwischenwänden ist dieser enorm wichtig, da die Stabilität der gesamten Mauer davon abhängt.
Ein starrer Wandabschluss wird hergestellt und je alle zwei Ziegelscharen ein Maueranker, hier von 8 mm Rippentorstahl, eingebracht. Diese Technik wird Stumpstoß genannt und nur bei Zwischenwand-Mauern von einer Länge mit weniger als 5 m eingesetzt. Wird beim Mauern mit Mörtel für gewöhnlich Rippentorstahl eingesetzt, so greift man bei Planziegeln auf Flachstahlanker zurück. In jedem Fall sind die Anker mindestens 33 cm lang und ragen zu 2/3 in die Zwischenwand.
Der Türsturz – Überleger in Zwischenwand bauen
Der nächste Schritt beim Zwischenwand-Bauen ist die Herstellung eines Durchgangs. Dafür notwendig ist ein Türsturz, der wiederum das Einbauen eines Überlegers erfordert.
Vorbereitend werden dazu die Ziegel, auf denen die Überleger zu liegen kommen, auf entsprechendes Maß gebracht und ins Mörtelbett eingesetzt. Wichtig hierbei ist, das Metermaß als Referenz heranzuziehen, das auch schon beim Mauern der tragenden Wände verwendet wurde. So ist sichergestellt, dass alle Türstürze dieselbe Höhe aufweisen.
Anschließend wird der Überleger aufgesetzt und in Flucht und Waagerechten ausgerichtet. Die Auflageflächen des Überlegers sollten dabei 10 cm nicht unterschreiten. Wie ein Türsturz im Detail hergestellt und das Metermaß bestimmt wird, zeigt der Artikel Türsturz einbauen.
Die abschließenden Arbeiten
Auf eben beschriebene Weise wird nun Ziegelschar für Ziegelschar aufgemauert, bis auch die letzte Schar an der Reihe ist. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass zur Decke ausreichend Luft verbleibt, sodass die später darüberliegende Decke bei Durchbiegung die Zwischenwand nicht beschädigt. Jede Decke biegt sich mit der Zeit durch und es liegt nahe, dass eine nicht tragende Wand diese Belastung nicht aufnehmen kann.
Der Deckenanschluss wird ebenfalls als starrer Anschluss ausgeführt und ordentlich mit Montageschaum befüllt. Idealerweise wir dieser aber erst kurz vor dem Putzen aufgetragen.
Es ist geschafft, die Zwischenwand ist aufgemauert!
Zwar war die Herausforderung, eine Zwischenwand zu bauen, ein ganzes Stück Arbeit. Aber die Mühe hat sich definitiv gelohnt. Der Raum ist fertig und wartet darauf, durch weitere Installationen komplettiert zu werden.
Zwischenwände sind im modernen Wohnbau gar nicht wegzudenken. Sie machen es möglich, den verfügbaren Wohnraum kleinteiliger und damit intensiver zu nutzen. Schließlich bevorzugt längst nicht jeder eine offene Bauweise. Doch Zwischenwände zu bauen, muss nicht zwangsläufig auf Trockenbauweise hinauslaufen. Denn eine nicht tragende Wand lässt sich ebenso gut mauern.
Dieses Video beschreibt das Bauen einer Zwischenwand unter Zuhilfenahme von einfachem Mörtel. Es werden nicht nur die dazu erforderlichen Schritte vorgestellt, sondern auch das Anbringen eines Wandanschlusses demonstriert. Will man nicht tragende Wände unter fünf Metern mauern, reicht hierbei ein sogenannter Stumpfstoß aus. Doch es gibt noch mehr, was man wissen sollte. In wenigen Minuten lernen, wie sich eine Zwischenwand bauen lässt: Mit unserem Video wird's möglich!
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