Die Keimprobe - Altes Saatgut auf Keimfähigkeit testen
Wenn das Gartenjahr endet, geht es ans Saubermachen. Beim Verstauen des Werkzeugs und dem Ordnen des Materials sind aber nicht selten alte Samentütchen zu finden, die während der Saison vergessen wurden oder es gar nicht bis zur Aussaat geschafft haben. Es lohnt jedoch, diese im nächsten Jahr auszusäen, solange ihre Lagerung an einem dunklen, kühlen Ort mit geringer Luftfeuchtigkeit stattfindet. Eine hohe Luftfeuchte fördert die Entwicklung von Pilzen. Fäulnis und Schimmel sind dann die häufige Folge und das alte Saatgut wird unbrauchbar. Doch auch so verlieren die vergessenen Samen langsam an Keimfähigkeit. Um sich in der neuen Saison bei der Aussaat überflüssige Mühen zu ersparen, lohnt es in jedem Fall, zuvor eine Keimprobe durchzuführen. Die folgenden Schritte machen vor, wie einfach sich altes Saatgut auf Keimfähigkeit testen lässt.
Die Keimprobe als Qualitätsprüfung
Samen verlieren über längere Zeiträume ihre Keimfähigkeit. Wird dieses alte Saatgut im Beet ausgesät, warten Gärtner zumeist erfolglos auf Sämlinge, wodurch im Beet Fläche verschwendet und Zeit eingebüßt wird. Es empfiehlt sich also, das Saatgut vor dem Aussäen per Keimprobe auf seine Keimfähigkeit zu testen.
Eine kleine Schale wird mit etwas Wasser gefüllt und der Boden anschließend mit Zellulose, z.B. Küchenpapier, ausgekleidet. Dann werden einige Samen in der Schale mit der feuchten Zellulose gleichmäßig verteilt. Im Gewächshaus oder auf der warmen Fensterbank wird die Anordnung die nächsten Tage gut feucht gehalten. Im Grunde verläuft das Verfahren ähnlich wie die Anzucht von Kresse oder die Herstellung von Sprossen.
Das wichtigste Entscheidungsmerkmal: die Keimrate
Nach einigen Tagen sollten sich an den Samen mit Keimblättchen und Wurzeln erste Zeichen eines Sämlings zeigen. Hier kommt es nun darauf an, wie viele der Samen tatsächlich keimen. Anhand dieser Keimrate lässt sich nämlich abschätzen, wie keimfähig das alte Saatgut noch ist. Hierin liegt der Wert der Keimprobe.
Zeigen sich etwa an fast allen Samen Keimblätter, besitzt das alte Saatgut eine gute Keimfähigkeit. Neues Saatgut ist somit nicht zwangsläufig notwendig. Laufen nur etwas mehr als die Hälfte aller Samen auf, sollte im Frühjahr etwas dichter ausgesät werden. Auf diese Weise lässt sich die mittlere Keimfähigkeit durch Masse ausgleichen.
Zeigen jedoch deutlich weniger als die Hälfte der Samen Keimblätter, ist die Keimfähigkeit sehr gering. Hier empfiehlt es sich, gleichwertiges, aber frisches Saatgut zu kaufen und die alten Samen allenfalls unterzumischen. Es muss vorher jedoch tunlichst ausgeschlossen werden, dass das alte Saatgut mit Pilzsporen infiziert ist! Von Anfang an falsch gelagertes Saatgut sollte direkt entsorgt werden.
Mittels der Keimprobe haben Gärtner nun Gewissheit, ob ihr altes Saatgut noch etwas taugt. Die neue Saison kann kommen!
Verwandte Anleitungen
Selbermachen
Aussaat vorbereiten - Saatscheiben und Saatband selber machen
Saatbänder und Saatscheiben sind einfache Hilfsmittel für die perfekte Aussaat im Garten. Wir zeigen wie man Saatscheiben und Saatband selber machen kann.Selbermachen
Saatgut selber machen - Im Garten Samen ernten
Im Herbst ist die Zeit, daheim im Garten Samen zu ernten. Saatgut lässt sich so problemlos selber machen. Denn Samen ernten ist ganz einfach!
Neuen Kommentar schreiben