Die wunderbare Vielfalt: Lampenarten und ihre Eigenheiten
Lampenart 1: Halogenlampen
Halogenlampen sind nach wie vor eine weit verbreitete Lampenart. Ihre Effizienz liegt allerdings nur etwas über der von Glühlampen. Warum? Weil es im Grunde Glühlampen sind. Das Halogen gibt es als Begriff eigentlich nicht, sondern nur die Halogene, eine Elementgruppe des Periodensystems. Zu ihr gehören etwa Fluor, Brom oder Chlor. Der Glaskörper einer Glühlampe wird mit dem Gas eines solchen Elements, meist Brom oder Jod, befüllt. Das Schutzgas macht es möglich, den Glühfaden stärker aufzuheizen, ohne dass er dabei durchbrennt. Damit steigt wiederum die Lichtausbeute. Halogenlampen machen also einfach mehr aus ihrem Strom. Großer Vorteil: Sie sind genauso vielseitig einsetzbar wie Glühlampen. Großer Nachteil: Sie sind nicht annähernd so effizient wie energiesparende Lampenarten, z.B. LEDs oder Kompaktleuchtstofflampen.
Lampenart 2: LED-Lampen
LED steht für light emitting diode oder einfach Lichtdiode und wird heute als Lampenart der Zukunft angepriesen. Doch wie funktioniert eine LED? Für die Lichterzeugung ist im Wesentlichen ein Halbleiterkristall verantwortlich, der aus einer elektronenarmen und einer elektronenreichen Schicht besteht. Liegt Spannung an, wandern Elektronen von der reichen zur armen Seite. Dabei kommt es dann zu einem physikalischen Vorgang, der Rekombination genannt wird. Bei dieser Rekombination wird Energie in Form von Lichtstrahlung abgegeben, so dass die Diode leuchtet. Die Farbe hängt dabei ganz vom gewählten Halbleitermaterial ab. LED-Lampen existieren heute schon in zahlreichen Farben. Weißstrahlende Dioden gibt es allerdings nicht. Für weiße LED-Lampen muss daher ein Leuchtstoff verwendet werden, der die Strahlung blauer LEDs zu weißem Licht mischt. LEDs sind sicherlich die fortschrittlichsten der Leuchtmittelarten und ihnen dürfte die Zukunft gehören.
Lampenart 3: Leuchtstoffröhren
Leuchtstoffröhren sind eine Fortentwicklung der Gasentladungsröhre und als solche Lampenart mittlerweile auch schon seit fast einem Jahrhundert in Gebrauch. Bei den Röhren kommt ein anderes Verfahren zum Einsatz als bei den Glühfäden herkömmlicher Glühlampen. Der Hohlkörper der Lampe wird mit einem Gas befüllt. In der Frühzeit der Entwicklung waren das vor allem Edelgase wie Neon oder Argon. Wird nun über zwei Elektroden an den Enden der Röhre eine genügend hohe Spannung angelegt, regt das die Gasteilchen zum Leuchten an. Jedes Gas leuchtet dabei in einer jeweils spezifischen Farbe: Neon leuchtet rot, Argon blau, Natriumdampf gelb. Da sich farbiges Licht jedoch nicht so gut für den Alltag eignet, wurden die Gasentladungsröhren bald mit einer fluoreszierenden Beschichtung versehen. Diese absorbiert die UV-Strahlung aus dem Gas und gibt sie als weißes Licht wieder ab. Von diesem Leuchtstoff bezieht die Lampenart heute ihren Namen.
Lampenart 4: ‚Energiesparlampen‘
Energiesparlampen umfassen im Grunde alle Lampenarten, die deutlich weniger Strom verbrauchen als eine Glühlampe. Im Sprachgebrauch werden sie aber gerne speziell mit den Kompaktleuchtstofflampen identifiziert. Bei ihnen handelt es sich im Wesentlichen um Leuchtstoffröhren auf engem Raum. Die Röhren sind dabei sehr klein, schmal und vielfach gebogen sowie gewendelt. Damit nehmen sie möglichst wenig Platz ein. Für den Haushaltsgebrauch imitiert ein äußerer Glaskörper die Form einer Glühbirne und die Leuchtmittel sind mit Schraubgewinden ausgestattet. Da diese Lampenart aber ein elektronisches Vorschaltgerät zum Betrieb benötigt, ist der Sockel etwas stämmiger als bei Glühlampen. Das Element, das den Leuchtstoff anregt, muss anfangs erst zu Gas verdampfen. Daher dauert es etwas, bis die Lampe richtig leuchtet. Kompaktleuchtstofflampen verbrauchen bis zu fünfmal weniger Energie als Glühlampen. Preislich schlägt sich das aber nur nieder, wenn sie auch die anvisierte Lebensdauer erreichen. Denn wirkliche Schnäppchen sind gute Energiesparlampen nicht. Moderne Leuchtmittelarten bleiben eine Investition, auch wenn sich diese auf Dauer deutlich rentiert.
Rückblick: Die Glühlampen
Der Klassiker unter den Leuchtmittelarten ist die Glühlampe, und das wird sie im kulturellen Gedächtnis wohl auch bleiben. Denn mit gut 200 Jahren blickt diese Lampenart bereits auf eine lange Lebensgeschichte zurück. In der Glühbirne wird Licht auf einfache Weise durch Hitze erzeugt. Ein elektrisch leitender Draht, der Glühfaden, wird dabei durch Anlegen einer Spannung buchstäblich zur Weißglut gebracht, so dass er hell in alle Richtungen Licht abstrahlt. Eine Glühbirne ist keine punktförmige Lichtquelle, ihr Licht muss nicht künstlich gelenkt werden, um eine breite Ausleuchtung zu erreichen. Zudem handelt es sich um eine natürlich strahlende Lichtquelle.
Allerdings hat das System auch einen Nachteil: Denn 95% der aufgewendeten Energie werden nicht als Licht-, sondern als nicht sichtbare Hitzestrahlung abgegeben. Was im Winter kein Problem ist, führt im Sommer zu viel ungenutzt verbrauchter Energie. Außerdem werden die Leuchtmittel im Betrieb sehr heiß und sind dann kaum zu handhaben. Als Material für den Glühdraht dient in der Regel Wolfram. Das Metall hat nicht nur einen geeigneten elektrischen Widerstand, sondern auch einen Schmelzpunkt (bei ca. 3400° C), der deutlich über der Temperatur liegt, die erreicht werden muss, um den Draht ausreichend zum Glühen zu bringen. So kann der Glühfaden trotz hoher Lichtausbeute lange strahlen, ohne dabei durchzubrennen.
Mehr Durchblick bei den Lampenarten
Es ist nicht ganz einfach, Vor- und Nachteile einer jeden Lampenart auf den ersten Blick zu erfassen. Daher haben wir in dem Artikel Von der Glühbirne bis zur LED: Leuchtmittel-Überblick mit Kennzahlen einige wesentliche Merkmale der verschiedenen Leuchtmittelarten in Richtwerten vergleichend zusammengefasst, um die Unterschiede hervorzuheben.
Außerdem gibt unser Artikel Die Energieeffizienz von Lampen: Worauf muss ich beim Lampenkauf achten? grundlegende Hilfestellung bei der Auswahl geeigneter Leuchtmittel, damit die Kaufentscheidung in Baumarkt oder Kaufhaus nicht zum Abenteuer wird.
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