Rapport tapezieren leicht gemacht
Rapport und Versatz - Was nun?
Eine Tapete mit Rapport zu tapezieren ist sicherlich nicht eine der schwierigsten Aufgaben, die auf den Heimwerker warten. Trotzdem erfordert ihr Gelingen eine saubere Vorbereitung und vor allem das sichere Wissen, worauf es ankommt! Schließlich sind dabei zwei wesentliche Faktoren zu berücksichtigen: 1) Das Muster der Tapete muss nahtlos von Bahn zu Bahn übergehen. 2) Jede Bahn muss dabei auch noch eine ausreichende Länge für die Wand haben.
Verfügt die Tapete über einen Rapport mit Versatz, sind diese Vorgaben gar nicht so leicht unter einen Hut zu bringen. Wie aber lässt sich in der Praxis ein passender Versatz bei ausreichender Länge einer Tapetenbahn einrichten? Wie also müssen die Bahnen beim Tapezieren mit Rapport konkret zugeschnitten werden? Wir verraten einen gänzlich unkomplizierten Trick aus der praktischen Arbeit mit Tapeten!
Theorie vs Praxis
Eine Möglichkeit, Tapeten mit Rapport zu tapezieren, besteht natürlich darin, die erforderlichen Bahnlängen genauestens im Voraus zu berechnen und an der Tapetenrolle punktgenau einzumessen. Wie hier kalkuliert werden muss, verrät unser Artikel Tapezieren mit Rapport. Diese mathematische Methode erfordert allerdings absolute Genauigkeit. Denn wird nur eine der Angaben, wie etwa die Rapportgröße, mit falschen Maßen bedacht oder z.B. der an jeder Bahn erforderliche Übersatz bei der Berechnung vergessen, dann sind die Bahnen allesamt falsch eingemessen. Dass Versatz und Bahnlänge dann nicht mehr zueinander passen, fällt meist erst an der Wand auf. Ärgerlich!
Rapport tapezieren
Gerade Tapezierneulinge fahren deshalb besser, wenn sie beim Zuschneiden der Bahnen zur Abwechslung einmal ganz nach Augenmaß vorgehen. Dabei wird die erste Bahn einer Rolle zunächst noch entsprechend den Bedürfnissen der Raumhöhe inkl. einer Toleranz zugeschnitten. Die jeweils folgenden Bahnen werden dann auf dem Tapeziertisch immerzu Naht an Naht an ihren ausgebreiteten Vorgänger gelegt und so zugeschnitten, dass sie die Vorgängerbahn entlang der ganzen Naht stimmig begleiten. Das Muster muss dabei schon exakt so angelegt sein, wie es später an der Wand aussehen soll. Erst wenn sichergestellt ist, dass das Muster über beide Bahnen auf ganzer Länge fehlerfrei fortgeführt wird, erfolgt der Schnitt. Über den relativ großen Verschnitt, der hierbei am offenen Ende der Bahn entsteht, darf sich jedoch niemand grämen. Dieser ist in den meisten Fällen unausweichlich.
Die Vorteile im Blick
Der Vorteil dieser Art und Weise, eine Tapete mit Rapport zu tapezieren, ist offensichtlich: Rapport und Versatz müssen gar nicht erst mathematisch berücksichtigt werden. Hauptsache ist, dass das Muster beim Zuschneiden richtig anliegt und die Bahnen nachher lang genug sind. Praktisch veranlagte Menschen werden dieser Methode daher den Vorzug geben. Einen Eindruck vom konkreten Einsatz dieser Vorgehensweise vermittelt unsere Anleitung Strukturtapete tapezieren.
Tipp: Werden Tapeten mit Papierträger verwendet, ist beim Kleistern darauf zu achten, dass auch die Nähte ausreichend benetzt werden. Danach werden die Tapeten zum Weichen so zusammengelegt, dass Naht exakt auf Naht liegt. Nur dann wird verhindert, dass die Randbereiche vorzeitig eintrocknen und sich verziehen. Das wäre bei Mustertapeten besonders bitter.
Immer ein Stück weiter denken
Inzwischen sollte klar geworden sein, dass der wichtigste Punkt beim Rapport-Tapezieren darin besteht, immer schon eine oder vielleicht sogar zwei Bahnen weiter zu denken. Solange das berücksichtigt wird, sollten Rapport und Versatz keine Probleme aufwerfen. Und wer sich doch einmal verschneidet, muss nicht gleich verzweifeln. Denn gerade über Türen oder in anderen engen Wandbereichen werden immer einige Extralängen an Tapete benötigt.
Nur eines muss bedacht werden: Unser Praxis-Tipp macht es zwar möglich, ohne große Rechnerei zu arbeiten. Der Zeitaufwand ist aber ungleich höher, da die Bahnen ja nicht einfach nach Maß abgelängt werden können. Das wiederum geht nur mit Zahlenspielen! Doch wie immer beim Heimwerken kommt es letztlich darauf an, dass das Ergebnis am Ende stimmt. Und wenn sich der neue Wandbehang auch fertig verlegt noch recht schick macht, dann wurde ohnehin alles richtig gemacht!
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