Palettenmöbel selber bauen
Upcycling in Bestform
Wie man auf möglichst clevere und witzige Weise "Aus Alt mach Neu" spielt, ist ein aktueller Trend im DIY-Umfeld, der sich Upcycling nennt. Hierbei werden aus alten Gegenständen neue Dinge hergestellt, die mit dem ursprünglichen Zweck nicht mehr viel gemein haben. So sind Holz- und Europaletten für die Industrie vielleicht perfekte Transporthilfen. Für den Privatgebrauch sind ihre Verwendungsmöglichkeiten jedoch schier unerschöpflich!
Ein Beispiel gefällig? Ausgemusterte Paletten lassen sich ohne große Schwierigkeiten zu wunderbar praktischen Loungemöbeln für den Garten umwandeln. Die sind nicht nur schick und bequem, sondern auch äußerst umweltbewusst. Wie sich solche Palettenmöbel selber bauen lassen, verraten wir im Folgenden übersichtlich Schritt für Schritt.
Werkzeug und Material
Für den Bau einer kleinen Gartencouch bleibt der Bedarf an Werkzeug- und Material überschaubar. So kommen an Hilfsmitteln im optimalen Fall Wasserwaage, Zollstock, Akkuschrauber, Bohrmaschine, Bandschleifer, Fuchsschwanz (gerne elektrisch) und ein Stift zum Einsatz.
An Material werden primär drei gleich große Holzpaletten und etwas Schleifpapier benötigt. Daneben ist ein kleiner Vorrat an 20-25 cm langen Holzschrauben bereitzuhalten. Bei Bedarf können sich Lenkrollen passender Größe als nützlich erweisen.
Paletten schleifen
Auch wenn es grundsätzlich ein Leichtes ist, Palettenmöbel selber zu bauen, müssen dennoch die Vorbereitung stimmen. Bevor also die Paletten verbaut oder gestrichen werden, sollten die Oberflächen mit einem Bandschleifer abgeschliffen werden.
Danach werden die Zwischenräume zwischen den Brettern mit Schleifpapier von Holzsplittern befreit. Diese Vorarbeiten sind wichtig, denn raues Holz auf Sitz- und Armlehnen stellt nicht nur ein Verletzungsrisiko dar, sondern beschädigt später auch sicher die Polster.
Bauteile zurecht sägen
Die unterste Palette wird als Sitzfläche ohne weitere Bearbeitung verwendet. Die zwei übrigen Paletten werden als Rücken- und Armlehnen zurecht gesägt. Hierzu müssen die mittleren Hölzer der Palette so entfernt werden, dass auf drei Seiten nur der äußere Rand zurückbleibt.
Mittels Stift werden die Linien angezeichnet, die beim Sägen zur Führung dienen sollen. Nach dem Sägen mit dem Fuchsschwanz wird das herausgesägte Holz aus dem Rahmen herausgenommen. Übrig bleibt der eigentliche Rahmen, der später die Funktion der Arm- und Rückenlehne übernimmt. Da eine einzelne Palette mit knapp 20 cm Höhe zu wenig Halt als Lehne bietet, wird dieser Arbeitsschritt auch mit der dritten Palette durchgeführt. So reicht die Höhe später für einen bequemen Sitz aus.
Lenkrollen anbringen
Obwohl zwei der drei verwendeten Paletten ziemlich stark zugeschnitten sind, wird die spätere Gartencouch trotzdem zu schwer zum Tragen. Es empfiehlt sich daher, schon vorab Lenkrollen bzw. kleine Räder an den Boden der untersten Palette zu schrauben. Solche Rollen sind in jedem Baumarkt erhältlich. Die Konstruktion gewinnt auf diese Weise an Höhe und ist auch auf unebenem Boden gut hin und her zu schieben.
Mit Hilfe des Zollstocks werden die Rollen gleichmäßig an den vier unteren Ecken der Bodenpalette eingemessen. Dann werden sie mit möglichst stabilen Schrauben befestigt, um die nötige Festigkeit zu garantieren.
Palettencouch zusammenschrauben
Nachdem die Lenkrollen befestigt sind, werden schließlich die beiden Teile für Arm- und Rückenlehnen mit der Sitzfläche verschraubt. Die jeweiligen Restpaletten werden genau übereinander passend angeordnet. Zum Verschrauben werden 20 bis 25 cm lange Holzschrauben verwendet. Sie sind ausreichend lang, um zwei Paletten fest miteinander zu verbinden.
Damit der Akkuschrauber bei der Arbeit nicht überlastet, werden die Löcher für die Verschraubung mit einer Bohrmaschine vorgebohrt. Positiver Nebeneffekt ist, dass ein Reißen des Holzes beim Eindrehen der Schrauben vermieden wird. Als Abschluss werden passende Verschnittbretter für Arm- und Rückenlehne zugesägt und verschraubt.
Wie man sich bettet...
Mehr ist prinzipiell nicht nötig, um Palettenmöbel selber zu bauen. Die Haltbarkeit des rustikalen Gartenmobiliars lässt sich allerdings verlängern, indem die Holzkonstruktion später mit einer Schutzlasur oder Holzfarbe eingestrichen wird.
Für das weiche kuschelige Sitzvergnügen sind noch Polster notwendig. Sie werden in Bau- und Möbelmärkten angeboten. Mit etwas mehr Aufwand lassen sich mittels Schaumgummi und alten Kaffeesäcken aus dem Internet aber auch ganz individuelle Polster herstellen. Es zeigt sich: Coole Gartenmöbel für Pool und Sitzecke müssen nicht wirklich teuer sein!
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Kommentare
Alles gut und schön. Wohin im Winter damit? Wo einlagern? Außerdem bin ich skeptisch im Sommer mit den Spinnen, die sich da eingenistet haben.
Hallo Wolfgang, das Problem mit dem Einwintern hat man leider mit allen Gartenmöbeln. Wenn im Keller, Nebengebäude oder Schuppen kein Platz ist, am besten mit einer Plane abdecken. Die Spinnen sind doch eigentlich Teil unserer Gärten und wenn man nicht gerade an einer Phobie leidet überaus nützlich. Aber nach einer Reinigung mit dem Hochdruckreiniger, sollten die meisten unliebsamen Gäste auch das weite gesucht haben. Viele Grüße
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