Der Garten im Juni
Schafskälte
Auch knapp einen Monat nach den Eisheiligen kann es nochmal zu einem Kälteeinbruch kommen, der als Schafskälte bezeichnet wird. Dieses Witterungsphänomen tritt nicht regelmäßig auf, sondern nur in einigen Jahren. Selten fällt bei dieser Witterungsphase das Thermometer in den Frostbereich, aber kaltnasses Wetter kann Sämlinge und Jungpflanzen dennoch schädigen. Ein Folienschutz ist also auch jetzt durchaus noch nützlich, denn er vermeidet Wuchsstockungen bei empfindlichen Pflanzen.
Selbstaussaat von Unkräutern
Regelmäßiges Unkrautjäten verhindert zu jeder Zeit ungewollten Wildwuchs im Garten. Im Juni ist aber besonders darauf zu achten, dass die Pflanzen noch vor dem Blühen verschwinden. Wächst das Unkraut dennoch bis zur Blüte, sollte es unbedingt vor der Samenreife entfernt werden.
Viele Wildkräuter sind sehr fruchtbar und verteilen bei einer Selbstaussaat mehrere hundert oder gar tausend Samen in der Nachbarschaft. Blühende Unkräuter sind daher als letzte Aufforderung zur Entfernung zu betrachten.
Mäuseplage vermeiden
Durch den milden Winter konnten sich Wühlmäuse zum Leidwesen vieler Blumenzwiebeln und Stauden gut vermehren, worunter der Garten im Juni schließlich leiden muss. Sobald Mäuselöcher im Garten entdeckt werden, darf deshalb mit der Mäusebekämpfung nicht gezögert werden!
Zur Bekämpfung gibt es verschiedene Mittel und Methoden, die jedoch in jedem Garten unterschiedlich wirken. Ein ultimatives Bekämpfungsmittel existiert leider nicht, sodass Ausprobieren verschiedener Methoden derzeit die einzige empfehlenswerte Möglichkeit bleibt.
Brühe und Jauche herstellen
Ackerschachtelhalm, Beinwell oder Brennnesseln sind beliebte Bestandteile für Brühen oder Jauchen. Diese werden zur Pflanzenstärkung, Düngung und zum Pflanzenschutz eingesetzt. Die im Garten weniger gern gesehenen Wildkräuter werden im Zuge ihrer Entfernung statt auf dem Kompost im Jauchefass entsorgt. Nach etwa vier Wochen hat sich ein Sud gebildet, der im Garten wirkungsvoll eingesetzt wird.
Wie eine solche Jauche anzusetzen ist, zeigt unser Artikel Brennesseljauche herstellen. Zu beachten ist dabei aber in jedem Fall, dass die Kräuter noch keine Samen ausgebildet haben, die später über die Jaucheausbringung auf den Beeten verteilt werden könnten.
Mehltauvorbeugung mit Pflanzenstärkungsmitteln
Trockene Witterungsperioden bewirken an den Blättern zahlreicher Pflanzen einen weißen Belag, der gemeinhin als Mehltau bekannt ist. Hierbei handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die durch Sporen aus der Luft übertragen wird. Eine Bekämpfung ist nur durch Fungizide (Pilzbekämpfungsmittel) möglich. Da Vorbeugung grundsätzlich der bessere Ansatz ist, kann mit Pflanzenstärkungsmitteln das Befallsrisiko gesenkt werden. Kieselsäurepräparate stärken das Blattgewebe und fördern das bessere Abtropfen und Trocknen feuchter Blätter.
Mulchende Rasenmahd auf der Baumscheibe
Baumscheiben trocknen im Sommer rasch aus. Einerseits gelangt selbst bei Schauern kaum Regen unter das dicht wachsende Gehölz, andererseits zieht die Pflanze selbst viel Feuchtigkeit aus dem Boden.
Um die Feuchte etwas zu erhalten und nebenbei keimendes Unkraut zu unterdrücken, lässt sich die Baumscheibe locker mit einer dünnen Schicht Rasenmahd abdecken. Diese Schicht sollte nur maximal 3 cm dick sein, um eine stärkere Aufheizung durch den Verrottungsprozess am Wurzelbereich zu vermeiden.
Kalkarmes Gießwasser für Kalkflieher
Und noch ein Tipp für den Garten im Juni: Azaleen, Heide oder Rhododendren zählen zu den kalkfliehenden Pflanzen. Sie benötigen also saure Bodenverhältnisse, um gedeihen zu können. Erfolgt die Wässerung des Gartens stets mit hartem Leitungswasser, wird der Boden nach und nach aufgekalkt, sodass die Pflanzen langfristig Schaden nehmen.
In Regionen mit hartem Wasser sollte deshalb nur mit Regenwasser gegossen werden! Eine kleine Zisterne oder ein einfaches Regenfass können die Wasserversorgung je nach Gartengröße bereits sicherstellen.
Gelbtafeln als Pflanzenschutz
Besser als die Bekämpfung von bereits etablierten Symptomen ist natürlich die Vorbeugung im Pflanzenschutz. Aber das muss nicht unbedingt mit Giften einhergehen. Gelbtafeln etwa helfen dabei, Milben oder Minierfliegen ohne Einsatz von Insektiziden zu bekämpfen.
Die gelbe Farbe lockt die Schädlinge an, welche anschließend an der klebrigen Oberfläche kleben bleiben. Das Ganze gibt es auch in blau: Thripse z.B. lassen sich nach der gleichen Methode mit sogenannten Blautafeln bekämpfen.
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