LED-Leuchtmittel: Eine Bestandsaufnahme

LED-Lampen geht ein Licht auf
4.5
Aktualisiert am 11.12.2017
Von der guten alten Glühlampe ist schon lange keine Rede mehr. Denn LEDs haben es mittlerweile geschafft, mit ihren Vorzügen im Bewusstsein der Verbraucher anzukommen. Doch ist damit die Welt der Leuchtmittel wieder in Ordnung? Oder wäre es besser, weiterhin Vorsicht bei der Wahl der richtigen Lampe walten zu lassen? Zeit für eine Bestandsaufnahme! Wir haben uns angesehen, wie es inzwischen um die LED-Leuchtmittel steht.

Die aktuelle Situation

  • LED-Lampe mit Fassung retrofit
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    © Kara | Sogenannte Retrofits machen den Übergang zur neuen Technologie leichter. Dank Schraubgewinde lassen sich die LEDs auch in normalen…
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Obwohl die Zeiten der guten alten Glühlampe fast vorbei sind, haben noch immer viele Menschen Schwierigkeiten, sich mit den neuen LED-Lampen zu identifizieren. Das führt oft zu nicht unerheblichen Problemen vor einer Kaufentscheidung. Dennoch sind LEDs in den letzten Jahren für die Hersteller zu einem wichtigen wirtschaftlichen Markt geworden.

Dem gegenüber stehen die Interessen der Verbraucher, von denen nicht jeder sofort bereit ist, eine komplette LED-Beleuchtung, also eine nagelneue Leuchte, die für diese Technologie entwickelt wurde, mit dem entsprechenden Leuchtmittel anzuschaffen. Die sogenannten Retrofits mit ihren traditionellen Schraubgewinden spielen von daher nach wie vor eine große Rolle, da sie sich ohne Probleme auch in ältere Fassungen einschrauben lassen.

Wo Licht, da auch Schatten

  • Leuchte mit fest verbauten LEDs
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    © diybook | Auch heute noch sind Deckenlampen mit fest verbauten LED-Leuchtmitteln weit verbreitet. Das hat einen wesentlichen Nachteil.…
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Verwundert muss man über diesen Trend allerdings nicht sein. Schließlich stellte die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz erst im Mai 2016 fest, dass sich die LED-Lampen in fast jeder dritten Tisch-, Steh- oder Deckenleuchte im Fall eines Defekts nicht austauschen lassen. Die Tester hatten für diese repräsentative Stichprobe um die 4.000 unterschiedliche Leuchten aus den Onlineshops der bekanntesten Baumärkte untersucht.

Für die Kunden bedeutet dies, dass solche Leuchte nach dem Ablauf der zweijährigen Gewährleistungspflicht repariert werden müssen oder, was eher wahrscheinlich ist, auf dem Müll landen. Dagegen spricht für die neue Technik, dass LED-Lampen im Vergleich zu allen übrigen bekannten Leuchtmitteln bei längerer Lebensdauer eine wesentlich höhere Lichtausbeute haben und häufiger geschaltet werden können. Sie enthalten kein giftiges Quecksilber und erreichen in Bruchteilen von Sekunden ihre volle Helligkeit.

Das Fachchinesisch für Leuchtmittel

  • Neue LED-Lampe einschrauben
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    © rasstock | Inzwischen hat sich viel getan auf dem Markt der LED-Leuchtmittel. Doch noch immer ist etwas Überblick gefragt, um die Lampe…
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Soll ein Einkauf zielführend und erfolgreich verlaufen, ist die nötige Übersicht gefragt. Doch die kann im Dschungel der Fachbegriffe und Zahlenspiele schon mal verloren gehen.

Damit sich Verkaufsverpackungen von LED-Lampen oder aber Testberichte über diese Leuchtmittel richtig verstehen lassen, ist es unumgänglich, über einige Messwerte, Zahlen und Eigenschaften von künstlichem und natürlichem Licht Bescheid zu wissen. Daher hier noch einmal die wichtigsten Informationen über die Eigenschaften von Leuchtmitteln in Kurzform!

  • Lumen (lm): Wert für die Lichtleistung, also wie hell die Lampe ist; 60-W-Glühlampen bringen es auf ca. 710 Lumen, eine 10-W-LED-Lampe schafft 810 lm; die Lichtausbeute liegt somit bei den LEDs um den Faktor 7 höher; Vergleichswerte der Lichtausbeute: 57-Watt-Halogenglühlampe: 16 lm/W; 18-W-Energiesparlampe: 58 lm/W; 8-Watt-LED: 100 lm/W
  • Kelvin (K): Maßeinheit für die Farbe des Lichts; je niedriger ihr Wert, desto wärmer wirkt das Licht; warmweiß (zwischen 2500 und 3300 K), neutral (3300 bis 5300 K), kaltweiß (> 5300 K); zum Vergleich: Kerze (1900 K), alte Glühbirne (2700 K), Leuchtstofflampe tageslichtweiß (6500 K), Tageslicht der Sonne (6000 K)
  • Farbwiedergabeindex (Ra-Wert): Erkennbarkeit von Farbnuancen bei Nutzung einer spezifischen Leuchtquelle; Referenzwert 100 entspricht dem Sonnenlicht; bei hohen Qualitätsansprüchen sollte der Wert > 90 sein, für den Hausgebrauch sind gleich oder > 80 erstrebenswert
  • Dimmereignung: Wenn nicht ausdrücklich auf der Verkaufsverpackung deklariert, darf die LED nicht gedimmt werden!
  • Years/h (hours): zu erwartende mittlere Lebensdauer der Lampe in Jahren/Stunden
  • Schaltzyklen: Anzahl der möglichen Ein/Aus-Schaltungen
  • Anlaufzeit: Zeit, die eine Lampe benötigt, um 60 Prozent ihres maximalen Lichtstroms abzugeben;
  • Hg (Hydrargyrum): Prozent- bzw. Gewichtsangabe für den Quecksilberanteil der Lampe; darüber hinaus muss angegeben sein, wie die sachgerechte Entsorgung bei einem versehentlichen Glasbruch zu erfolgen hat
  • Sockelarten: meistverbreitet ist E27 (Standard der Glühlampen und deren Nachfolger in Wand- und Deckenleuchten; „E“ steht für Edison); E14 (kerzenförmige, kleinere Leuchtmittel); GU10 (vorrangiger Einsatz in Halogen-Hochvolt-Reflektorleuchten und Seilsystemen); GU5.3 bzw. GY6.35 (Stecksockel in Halogen-Niedervolt-Glühlampen > 20 Watt)

Fazit

Die aktuelle Marktlage gibt sich in Bezug auf LEDs also unentschlossen. Zum einen kann die neue Technik durchaus Raum gewinnen und viele Nutzer von sich überzeugen. Zum anderen bleibt in Sachen Verbraucherfreundlichkeit noch viel Luft nach oben. Das bezieht sich nicht nur auf aktuelle Marktstrategien, sondern auch auf die Preisgestaltung und die Übersichtlichkeit.

Und wie sieht es mit der Effizienz aus? Sind LEDs technisch inzwischen in der Lage, den Platz der altehrwürdigen Glühbirne vollständig auszufüllen? Im zweiten Teil unseres kleinen Spezials beleuchten wir, was LED-Lampen aktuell leisten können.

Von der guten alten Glühlampe ist schon lange keine Rede mehr. Denn LEDs haben es mittlerweile geschafft, mit ihren Vorzügen im Bewusstsein der Verbraucher anzukommen. Doch ist damit die Welt der Leuchtmittel wieder in Ordnung? Oder wäre es besser, weiterhin Vorsicht bei der Wahl der richtigen Lampe walten zu lassen? Zeit für eine Bestandsaufnahme! Wir haben uns angesehen, wie es inzwischen um die LED-Leuchtmittel steht.
  • LED-Lampe mit Fassung retrofit
    © Kara | Sogenannte Retrofits machen den Übergang zur neuen Technologie leichter. Dank Schraubgewinde lassen sich die LEDs auch in normalen Fassungen einsetzen, was Durchschnittshaushalten die Verwendung von LEDs erleichtert.
  • Leuchte mit fest verbauten LEDs
    © diybook | Auch heute noch sind Deckenlampen mit fest verbauten LED-Leuchtmitteln weit verbreitet. Das hat einen wesentlichen Nachteil. Denn sollte einmal ein Defekt an den Lampen auftreten, ist die komplette Leuchte ein Fall für die Entsorgung.
  • Neue LED-Lampe einschrauben
    © rasstock | Inzwischen hat sich viel getan auf dem Markt der LED-Leuchtmittel. Doch noch immer ist etwas Überblick gefragt, um die Lampe zu erwischen, die man wirklich haben möchte. Sonst drohen den stolzen Käufern möglicherweise böse Überraschungen.
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