Schwerlastanker montieren
Das Projekt: Zaunpfosten mit einem Schwerlastanker montieren
Beim Schwerlastanker handelt es sich um ein Produkt mit vielen Namen. Denn neben dem allgemeinen Begriff des Stahlankers sind viele weitere Namen im Umlauf. So ist er nicht nur unter dem Terminus Schwerlastanker, sondern auch unter den Namen Bolzenanker, Betonanker, Ankerbolzen, Schlaganker und Einschlaganker bekannt. Bei allen diesen Namen ist üblicherweise ein Stahlanker gemeint, der durch einfachen Formschluss (Verspreizung) seinen Halt im Untergrund findet. Zugegeben, ein Einschlaganker ist grundsätzlich nicht dasselbe wie ein Bolzenanker, dennoch meinen die meisten Leute damit die üblichen Bolzenanker. Mehr über die Details der Schwerlastanker aber in einem anderen Artikel.
Beispiele, wo Schwerlastanker zum Einsatz kommen, gibt es viele. Wie der Name jedoch schon verrät, kommen sie immer dort zum Einsatz, wo besonders große Lasten getragen werden wollen. Das können sicherheitsrelevante Objekte wie Geländer und Absturzsicherungen oder andere besonderen Belastungen ausgesetze Objekte wie Markiesen, Zaunpfosten oder gar ein Boxsack sein. Sie alle wollen ordentlich fixiert werden. So auch in unserem Projekt, bei dem ein Zaunpfosten, besser gesagt die Fußplatte eines Zaunpfostens, gut im Beton verankert werden soll.
Werkzeug und Material
Um Schwerlastanker zu montieren, braucht es zum Glück nicht besonders viel an Werkzeug. Denn neben dem obligatorischen Maßband sind nur mehr ein Hammer, ein Blasebalg, ein Gabelschlüssel und eine geeignete Bohrmaschine samt Bohrer vonnöten. Eine für diese Anwendungen immer geeignete Maschine ist der Bohrhammer. Mit Schlagbohrern lässt sich nämlich nicht besonders viel im Beton ausrichten. Alternativ zum Blasebalg kann auch ein Staubsauger verwendet werden, um das Bohrloch auszusaugen.
Die Materialliste bleibt denkbar knapp: Sie umfasst lediglich den Stahlanker.
Auf das richtige Bohrloch kommt es an
Da es bei der Montage eines Stahlankers auf den Formschluss zwischen Anker und Bohrloch ankommt, ist es bei dieser Art der Verankerung besonders wichtig, ein möglichst exaktes Bohrloch zu erstellen. Weil nun diese Anker vorrangig in Beton zum Einsatz kommen, empfieht es sich, gleich einen Bohrhammer für die Bohrung zu verwenden. Denn alles andere wäre nicht nur mühsam, sondern kostet unnötig Kraft und Zeit!
Bevor das Loch erstellt wird, ist zunächst das zu fixierende Objekt – hier der Standfuß des Zaunpfostens – einzumessen und das Bohrloch zu markieren. Alternativ kann das Objekt natürlich auch einfach angehalten werden. Die Bohrung erfolgt durch das Loch des Standfußes. Je nach Länge der Ankerbolzen muss die Tiefe des Bohrloches entsprechend ausfallen. Ist das Bohrloch so tief wie der Bolzen, kann nichts mehr schiefgehen.
Nach dem Bohren wird geblasen bzw. gesaugt. Denn ein staubfreies Bohrloch ist entscheidend für den Halt des Schwerlastankers. Zum Einsatz können sogenannte Bohrlochausbläser kommen, oder es wird ganz einfach ein Staubsauger verwendet. Hinweis: Verbleibt das Bohrmehl im Loch, ist der Effekt mit dem Einsatz von Schmiermittel gleichzusetzen. Der Bolzen kann sich nicht verankern und wird zwangsläufig den Halt verlieren.
Schwerlastanker montieren
Ist das Bohrloch erst einmal erstellt, kann auch schon der Bolzenanker eingesetzt werden. Das gelingt tatsächlich ganz dem Namen "Einschlaganker" folgend. Zuerst wird der Standfuß aufgesetzt, dann der Stahlanker angesetzt und letzterer mit einigen berherzten Schlägen in das Bohrloch getrieben. Zu guter Letzt wird jetzt nur mehr der Ankerbolzen mit dem Gabelschlüssel festgezogen. Durch das Anziehen der Mutter spreizt sich der Spreizclip und fixiert damit den Fuß.
Man sollte darauf achten, den Bolzen fest, aber nicht zu fest anzuziehen. Das Anzugsmoment ist dabei immer auf den Ankern angegeben und beträgt zwischen 20 Newtonmeter (Nm) beim Typ FAZ II 8 und 270 Nm beim Typ FAZ II 24. Bei dem hier verwendeten Ankern der Type FAZ II 10 sind es 45 Nm. Diese Angaben gelten in Normalbeton der Festigkeit C20/25.
Weitere Bohrlöcher erstellen und Schwerlastanker einsetzen
Alle weiteren Stahlanker werden auf die gleiche Weise eingesetzt. Das Beste dabei ist, dass der mit einem Anker bereits fixierte Fuß dafür nicht mehr abgeschraubt werden muss. Zuerst werden die restlichen Bohrlöcher erstellt und gründlich ausgeblasen. Danach können alle weiteren Bolzenanker eingeschlagen werden.
Abschließende Arbeiten und Anker fixieren
Abschließend müssen die Anker nur mehr richtig gut angezogen werden. Die Kraft, mit der die Anker angezogen werden, richtet sich dabei, wie oben bereits erwähnt, nach dem zu fixierenden Objekt und den verwendeten Bolzen.
Fällt bei Endkontrolle auf, dass sich der Standfuß nicht ganz im Lot befindet, kann das ganz einfach durch Unterfüttern des Standfußes ausgeglichen werden. Muttern lösen, Unterlegscheiben einlegen und das ganze wieder fixieren!
Ergebnis
Dann ist es auch schon geschafft und der Standfuß des neuen Gartenzaunes ist verankert. Die Montage der Schwerlastanker ist also weit weniger kompliziert, als man vielleicht denkt.
Stolz blicken wir auf unseren neuen Gartenzaun. Und das zurecht! Denn das Setzen der Zaunpfosten war nicht immer ganz einfach. Das lag aber weniger am Zaun als an unserem Garten: Nicht jeder Pfosten konnte einfach in den Boden eingelassen werden, da bereits verlegte Betonplatten den Weg versperrten. Hier mussten wir also Pfostenschuhe platzieren, damit der Gartenzaun Halt findet. Damit der Schuh selbst aber ordentlich befestigt ist, gab es nur eine Lösung: Ankerschrauben montieren!
Zufällig hatten wir natürlich unsere Kamera im Gepäck. Und so können wir nun in dieser Video-Anleitung ausführlich und Schritt für Schritt das Vorgehen erklären, um einen Pfostenschuh mit Ankerschrauben zu montieren. Vom Bohren der Löcher, über das Setzen der Anker bis hin zum Verschrauben wird das ganze Verfahren klar verständlich dargestellt. Perfekt zum Nachmachen!
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