Wärmedämmziegel: U-Wert und Spareffekt
Wärmedämmziegel und ihre Bedeutung
Niedrige Energiepreise bei schlanken Wänden – das sind die entscheidenden Vorteile wärmedämmender Ziegel. Und das beste: In Deutschland ist bei deren Einsatz im Hausbau die Inanspruchnahme von Fördermitteln der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) möglich, solange die Werte passen. Und hier stimmt tatsächlich alles!
Steine in einer Dicke von 36 cm, die verbaut und anschließend beidseitig verputzt werden, liefern bereits Wärmeschutzwerte, die denen eines KfW-Effizienzhauses entsprechen. Darüber hinaus erfüllen sie alle aktuellen Normen des Schall- und Brandschutzes. Wärmedämmziegel klingen also nach einer echten Alternative.
Alles dreht sich um den U-Wert
Apropos Dämmeffekt: Um die auf dem Markt erhältlichen Dämmstoffe überhaupt miteinander vergleichen zu können, braucht es einen Richtwert. Und da begegnet uns immer wieder der Begriff „U-Wert“. Daher nochmals kurz zur Bedeutung dieser überaus wichtigen Kennzahl: Der Wärmestrom, der in Abhängigkeit des Temperaturgefälles zwischen der warmen und der kalten Seite eines Gebäudes auftritt, wird als Wärmedurchgangskoeffizient mit der Maßeinheit W/(m²K) angegeben. Dafür steht im Bauwesen der Buchstabe U. Die Kurzbezeichnung lautet also "U-Wert".
Was lässt sich damit über Dämmstoffe und Wärmedämmziegel aussagen? Die Dämmwirkung eines Materials verschlechtert sich mit steigendem U-Wert. Sie verbessert sich dagegen, je weiter der Wert gegen Null geht. Bauherren müssen den U-Wert ihrer Immobilie daher unbedingt kennen, um die Effizienz der Dämmung einschätzen zu können; besonders, wenn eine Sanierung der Gebäudehülle geplant ist.
Der U-Wert von Wärmedämmziegeln
Am besten helfen konkrete Zahlen, um ein Gefühl für den U-Wert der Wärmedämmziegel zu ehalten. Schauen wir uns also einige beispielhafte Kenndaten solcher Ziegel bezüglich ihrer Wärmeausgangskoeffizienten in der Übersicht etwas genauer an:
Wärme- dämmziegel |
Dämm- ziegelart |
Hersteller |
Wärmeleit- Fähigkeit (W/m²K) |
Dämmstoff |
ThermoPlan MZ 70, MZ 7, MZ 8, MZ 90-G, MZ 10 |
Planziegel |
JUWÖ Poroton |
0,07 - 0,10 |
Steinwolle |
Kalopor, Kalopor Ultra |
Planziegel |
KLB |
0,07 - 0,08 |
Steinwolle |
Poroton T7-P, T8 |
Hintermauer- ziegel |
Wienerberger |
0,07 - 0,08 |
Perlite |
Unipor W07 Coriso, WS08 Coriso, |
Hochloch- ziegel |
Leipfinger -Bader |
0,07 - 0,08 |
Steinwolle |
Unipor W07 Silvacor |
Hochloch- ziegel |
Leipfinger -Bader |
0,07 |
Holzfasern |
Liapor NeoStone |
Planstein |
F. C. Nüdling |
ab 0,065 |
Polystyrol |
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Die Dämmeffekt der Außenwand
Ein Beispiel soll das Ganze veranschaulichen: Eine bislang ungedämmte, 24 cm dicke Ziegelwand (Kalkzementputz außen und Gipsputz innen) hat gegenwärtig einen Wärmeausgangskoeffizienten von 1,99 W/(m²K). Nun stehen Renovierungen an. Doch laut deutscher Energieeinsparverordnung (EnEV) muss nach den Dämmarbeiten ein Maximalwert von 0,24 W/(m²K) erreicht worden sein, insbesondere wenn staatliche Fördermittel für die energetische Sanierung genutzt werden sollen.
Es bliebe hier kaum etwas anderes übrig als das Mauerwerk zweischalig zu erweitern und Dämmmaterial in einer entsprechenden Stärke als Zwischenmaterial einzuplanen. Man denke an eine Außenschale von 11,5 cm und einer Kerndämmung von 14 cm. Bestünde die Wand dagegen monolithisch aus aktuellen Wärmedämmziegeln, wäre bei einer Stärke von 42,5 cm bereits ein U-Wert von 0,16 W/(m²K) realisiert.
Neue Möglichkeiten
Bauherren können das genannte Szenario am besten schon in der frühen Planungsphase an verschiedenen Beispielen online an einem U-Wert-Rechner durchgehen. Es kann sich lohnen, hier einen genaueren Blick auf die Möglichkeiten zu werfen, die Wärmedämmziegel bieten. Dennoch vermitteln diese Angaben lediglich ein erstes Gefühl, denn es sind auch noch einige andere bauphysikalischen Anforderungen, wie Schall-, Feuchte- und Brandschutz mit zu berücksichtigen.
Wärmedämmziegel können in vielen baulichen Überlegungen eine wichtige Rolle spielen. Werden etwa Innenwände direkt mit Wärmedämmziegeln angelegt, lässt sich der Bau schnell auf Passivhaus-Niveau bringen. Letztlich hängt es davon ab, was Bauherren erreichen wollen und auf welche Förderung sie abzielen. Wärmedämmziegel stellen auf jeden Fall eine überlegenswerte Alternative im Hausbau dar.
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