Der Nutzgarten im November
Obstbaumstämme kalken
So manch einer fragt sich, warum in einigen Gärten Obstbäume weiß angestrichen sind. Es handelt sich um einen Anstrich mit Kalkmilch oder einem kommerziellen Baumanstrich. Die weiße Farbe soll die Wintersonne reflektieren. Denn eine allzu starke Sonneneinstrahlung ist im Winter oft der Grund für Stammrisse an den Gehölzen.
Verantwortlich sind die großen Temperatur-Schwankungen zwischen Tag und Nacht. Sie lassen das Holz bersten. Mit einem Kalk-Anstrich wird die Erwärmung des Stammes tagsüber gemildert, sodass sich die Gefahr von Holzschäden verringert. Rechtzeitiges Kalken gehört also duchaus zu den üblichen Aufgaben für den Nutzgarten im November.
Rhabarber antreiben
Der Rhabarber ist aus dem Nutzgarten gar nicht wegzudenken. Das markant saure Aroma des Gemüses ist in der Küche sehr beliebt. Jedoch lässt sich Rhabarber nur in einem zeitlich recht beschränkten Rahmen ernten. Hier kann aber schon im Spätherbst etwas Abhilfe schaffen.
Um den Erntezeitraum zu verlängern bzw. nach vorn zu verlegen, werden große Rhabarberpflanzen im Herbst geteilt und die Teilungstücke in große Töpfe eingesetzt. Sie werden nach Weihnachten ins Kalthaus geholt. Mit der Frühjahrsonne treiben die Pflanzen vor und ermöglichen so eine frühere Ernte.
Feigenbäume warm einpacken
Feigen sind vielen Menschen als orientalische Delikatesse bekannt. Die schmackhaften Früchte lassen sich jedoch auch in unseren Breiten anbauen und liefern dabei sogar gute Erträge. Voraussetzung ist aber ein guter Winterschutz für den laubabwerfenden Strauch.
Strenge Kahlfröste schädigen den Strauch, indem Knospen und äußere Triebe erfrieren. Als Schutz dient Herbstlaub, dass in einem Käfig um den Strauch gefüllt wird. Hierzu eignen sich alte Drahtzäune. Nachdem das Konstrukt mit Laub aufgefüllt wurde, kann es zusätzlich mit Folie überdeckt werden. Die Folie hält das Laub trocken und sorgt für einen luftigen Wärmeschutz.
Rucola- und Petersilienernte verlängern
Herbstzeit ist Suppenzeit und Petersilie dabei eine unverzichtbare Zutat. Frisch im Kräutergarten ist sie kaum noch zu finden, aber man kann die Ernte von Petersilie durchaus verlängern.
Mit einem einfachen Folien- oder Kunststoffhäubchen wird das Kraut überdeckt. Ein Erdhaken verhindert das Wegfliegen bei stärkeren Herbstwinden. Die Temperaturen im Herbst reichen zumeist noch aus, dass die Petersilie bis in den Dezember frisch geerntet werden kann. Das gleiche Prinzip kann auch bei Rucola angewendet werden.
Späte Grünkohlernte
Grünkohl wird im Allgemeinen ohnehin spät geerntet. Aber im Gegensatz zu den meisten anderen vergleichbaren Gemüsesorten lässt man die ersten Fröste auf den Grünkohl einwirken. Der Frost macht die Blätter zarter und verbessert den Geschmack.
Drohen jedoch strenge Fröste, wird es selbst dem Grünkohl zu viel. Jetzt sollte mit der endgültigen Ernte nicht mehr länger gewartet werden. Um den Nutzgarten im November noch optimal zu bearbeiten, ist also immer ein prüfender Blick auf den Wetterbericht gefragt.
Ertragssteigerung bei Beerenobst
Wie alle anderen Gehölze lässt auch das Beerenobst im Herbst die Blätter fallen. Die Wurzeln im Boden sind jedoch noch weiter aktiv, zumindest solange der Boden nicht durchgefroren ist.
Um die Aktivität von Beerensträuchern zu verlängern, lohnt das Aufbringen einer leichten Mulchdecke rund um die Pflanzen. Der Mulch hält den Boden länger warm und sorgt damit zugleich für bessere Erträge am Beerenobst im Folgejahr. Ein echter geheimtipp für den Nutzgarten im November!
Schimmelobst entfernen
Das Entfernen von altem Obst bei nasskaltem Wetter ist sicherlich kein Gärtnertraum, aber dennoch ist es notwendig. Altes Obst ist häufig mit Schimmel- und Pilzbefall verbunden. Wird es einfach auf den Beeten belassen, ist dort auch die Ursache für Pilzbefall im nächsten Jahr zu suchen.
Alte Fallobst sollte daher vorsichtshalber weggeräumt und auf dem Kompost oder Biomüll entsorgt werden. So ist sichergestellt, dass es in der neuen Saison nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt.
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