Montage einer Infrarotheizung im Bad
Die Infrarotheizung im Bad
Bevor eine Infrarotheizung im Bad eingebaut wird, sollten die bestehenden Möglichkeiten der Installation sehr gut begutachtet werden. Aber eines steht fest: Eine Lösung wird sich in allen Fällen finden lassen!
Ist ein Zugang zur Elektroinstallation gegeben, so können die Paneele auf herkömmliche Weise per Draht mit einem Thermostat verbunden werden. Steht dagegen nur ein einfacher Stromanschluss zur Verfügung, gibt es die Möglichkeit, Funkthermostate einzusetzen. Ist auch das keine Option, geht es noch einfacher mit Hilfe von Steckerthermostaten, die vor allem dann bestens geeignet sind, wenn Infrarotheizungen erst einmal ausprobiert werden sollen.
Bei diesem Projekt beherbergen Holhraumwände die Elektroinstallation. Diese ist damit soweit zugänglich, dass der Versuch einer herkömmlichen Verkabelung vorgenommen werden kann. So viel schon vorweg: Die Installation der Infrarotheizung im Bad ist hier renovierungsfrei gelungen!
Sicherheitshinweise
Die eigene Sicherheit geht immer vor! So dürfen Arbeiten an elektrischen Anlagen grundsätzlich nur von fachkundigem Personal durchgeführt werden. Das bedeutet aber nicht, dass die Installation selbst nicht vorbereitet werden darf. Bekanntermaßen dauert diese Arbeit aber so oder so immer am längsten.
Unser Tipp: Alle für die Montage einer Infrarotheizung im Bad notwendigen Arbeiten sollten mit einem Fachbetrieb besprochen werden. Dabei lässt sich erfragen, welche der Arbeiten selbst durchgeführt werden können. So stehen die Chancen gut, dass am Ende alles seine Richtigkeit hat.
In allen Fällen sind aber die jeweils im eigenen Land geltenden Vorschriften zu beachten! Selbst dann, wenn keine Drähte angeschlossen werden, sollte der Strom während der Arbeiten allpolig abgeschaltet sein! Was das bedeutet, ist im Artikel Sicheres Arbeiten an elektrischen Anlagen und Leitungen nachzulesen.
Montage der Infrarotheizung vorbereiten
Sind die ungefähren Installationsorte der Infrarotheizung und des Thermostats bestimmt und sind auch die elektrischen Gegebenheiten geprüft, dann müssen nur noch die für die Installation benötigten Werkzeuge und Materialien vorbereitet werden. Dazu gehören die üblichen Verdächtigen wie Maßband, Wasserwaage und Akkuschrauber, aber auch ein Holzbohrer, eine Lochkreissäge, Schraubendreher, Seitenschneider und Spannungsprüfer.
An Materialien werden neben dem Paneel und dem Thermostat zudem ein Einzugsdraht, Drähte in den Farben Blau, Grün-Gelb und Orange, ein FXP-Schlauch, eine Steckdose samt Hohlraumdose und Wagoklemmen benötigt.
Steht alles bereit, wird als erstes die Montageplatte der Infrarotheizung demontiert. Dazu wird die Verriegelung mit einem Schlitzschraubendreher gelöst. Dann kann die Montageplatte aufgeklappt und ausgehängt werden.
Lage der Infrarotheizung anzeichnen
Der nächste Schritt, bei der Montage einer Infrarotheizung im Bad, ist das Anzeichnen der genauen Montageposition. Die ausgewählte Wand wird dazu ausgemessen und der Mittelpunkt bestimmt. Da das Paneel bündig mit der Oberkante der Dusche abschließen soll, wird die endgültige Markierung nun um halbe Höhe des Paneels (16 cm) weiter unten angezeichnet. Jetzt ist der Mittelpunkt des Paneels bekannt.
Praktischerweise besitzt die Montageplatte des Paneels in der Mitte ein ein zentrales Loch, das für eben diese Ausrichtung gedacht ist. Daher wird als nächstes dieses Loch mit der Markierung in Deckung gebracht und die Platte horizontal ausgerichtet. Dann werden die Bohrlöcher an der Wand angezeichnet.
Anschluss der Infrarotheizung vorbereiten
Weiter geht es mit der Elektroinstallation bzw. mit der Vorbereitung derselben. 10 cm seitlich der Montageplatte wird zunächst die neu zu errichtende Steckdose angezeichnet. Selbst bei diesem kleinen Paneel ist so sichergestellt, dass die Steckdose unsichtbar hinter der Infrarotheizung verschwindet.
Dann kommt der Akkuschrauber zum Einsatz. Mit der Lochkreissäge, Durchmesser 68 mm, wird die Öffnung für die Steckdose in die Hohlraumwand gebohrt.
Weiter geht es dann auf der anderen Seite der Wand, wo eine bereits vorhandene Steckdose als Anschlussstelle dienen soll.
Zugang zur bisherigen Elektroinstallation suchen
Der Zugang zur vorhandenen Steckdose ist einfach. So können die Abdeckung der Steckdose wie auch die darunter liegende Installationsdose recht einfach entfernt werden. Schon etwas unangenehmer ist die Tatsache, dass zwischen der alten und der neuen Steckdose ein Staffel liegt.
Mit viel Glück liegt aber der Staffel nur wenige Zentimeter neben der alten Dose. So kann dieser auf einfache Weise mit dem Akkuschrauber durchbohrt werden.
Hinweis: Ist das nicht der Fall, kann eventuell die neue Dose so geplant werden, dass sie direkt neben dem Staffel zu liegen kommt. Liegt die neue Dose dann aber so ungünstig, dass hierin keine Option besteht, dann muss die Trockenbauwand wohl oder übel aufgeschnitten werden.
Nicht so hier: Der Bohrer zum Durchbohren des Staffels wird möglichst groß (16 mm) gewählt. Denn nur so kann auch der notwendige FXP-Schlauch eingezogen werden. Ist das Loch durch den Staffel einmal gebohrt, wird als nächstes ein stabiler Führungsdraht eingezogen.
Neue Steckdose mit alter Elektroinstallation verbinden
Der schwierigste Teil ist jetzt bereits geschafft und der Zugang zur vorhandenen Elektroinstallation ist gegeben. Nun müssen nur noch ein FXP-Installationsrohr und Drähte durchgezogen werden.
Hinweis: Da die jeweilige Gesetzeslage länderspezifisch leicht voneinander abweicht, empfehlen wir das Einziehen eines FXP-Schlauches. Dieser ist nicht viel teurer als der FX-Schlauch, liegt dafür aber mit Sicherheit in der Norm.
Entlang des bereits eingefädelten Führungsdrahtes gelingt das Einziehen der Drähte über diese kurze Distanz (40 cm) problemlos. Trotzdem ist darauf zu achten, dass die Drähte versetzt zueinander und mit reichlich Isolierband am Einziehdraht befestigt werden. Nicht, dass sich noch einer der Drähte in der Wand löst!
Zur Farbgebung ist zu sagen, dass die Steckdose mit den Farben Grün-Gelb (Erdung), Blau (Nullleiter) und einer beliebigen Farbe z.B. Orange (Phase geschaltet) angeschlossen werden sollte. Mehr dazu aber im Artikel Die Farben der Elektroinstallation.
Thermostat vorbereiten
Die Montage der Infrarotheizung im Bad nimmt langsam Form an. So führt der nächste Schritt zum Thermostat der Heizung. Der ihm zugewiesene Platz liegt gleich über den Rasiersteckdosen, da dieser Ort mit den Drähten der Infrarotheizung über die bisherige Elektroinstallation erreicht werden kann.
Die genaue Lage des Thermostats wird angezeichnet und die Drahtdurchführung erzeugt. Als nächstes werden die Drähte der Heizung (Phase und Nullleiter) von der Anschlussstelle (alte Steckdose) über die bereits verlegten Installationsrohre bis zu den Rasiersteckdosen eingezogen. Der Anschluss der Erdung kann bereits an der alten Steckdose vorgenommen werden. Ob das für den Nullleiter auch gilt, verrät im Einzelfall der Fachmann. Garantiert nichts falsch gemacht wird, wenn man auch den Nullleiter zum Thermostat mit einzieht.
Thermostat der Infrarotheizung anschließen
Sind die Drähte eingezogen, muss auch noch die Versorgungsleitung zur Verfügung gestellt werden. Das ist aber mehr als einfach, denn der Anschluss erfolgt über eine vorhandene Steckdose. Bei einem 300-W-Paneel für das Badezimmer ist das bedenkenlos möglich, denn eine eigene Absicherung im Sicherungskasten ist hierfür nicht erforderlich!
Als nächstes wird der Thermostat mit zwei Schrauben an der Wand befestigt, die Drähte werden abisoliert und diese dann laut Anschlussplan an das Thermostat angeschlossen. Aber Achtung: Der hier gezeigte Anschlussplan gilt nur für das hier verwendete Thermostat und ist nicht auf andere Thermostate umlegbar. Bei Unsicherheit ist hier der Fachmann zu konsultieren, der die bisherige Installation überprüft und den Anschluss vornimmt.
Danach kann auch die Abdeckung des Thermostates wieder aufgesetzt werden und der Anschluss der Infrarotheizung ist fertiggestellt.
Infrarotheizung montieren
Als nächstes kann nun auch das Paneel selbst montiert werden. Dazu werden die bereits angezeichneten Löcher mit einem 10 mm dicken Bohrer gebohrt. Als Dübel kommen spezielle Hohlraumdübel, die besonders guten Halt versprechen, zum Einsatz.
Dann ist die Montageplatte an der Reihe. Diese wird mit passenden Schrauben und Beilagscheiben zunächst nur leicht fixiert. Anschließend wird die Platte mit Hilfe einer Wasserwaage in der Horizontalen ausgerichtet und dann festgezogen.
Montierte Infrarotheizung im Bad
Als letzter Schritt wird das Paneel in die Steckdose eingesteckt und durch einen kräftigen Ruck an der Montageplatte fixiert.
Dann ist es endlich geschafft und die Montage der Infrarotheizung im Bad ist abgeschlossen! Wer hätte gedacht, dass dies selbst dann, wenn keine Elektroinstallation vorbereitet ist, so problemlos gelingt?
Zugegeben, bei gemauerten Wänden verhält sich die Sache noch einmal anders und es wird vermutlich mehr Dreck anfallen. Trotzdem können eventuell bereits in der Wand liegende Elektroinstallationen für die Verkabelung genutzt werden.
Eine Infrarotheizung im Bad verspricht nicht nur die gewisse Extraportion Gemütlichkeit, sondern kann hier sogar dabei helfen, Schimmelbildung zu verhindern. Grund genug, um über diese alternative Heizmethode ordentlich nachzudenken.
Doch lässt sich eine Infrarotheizung im Bad so ohne Weiteres nachrüsten? Unsere Video-Anleitung tritt den Beweis an. Sie zeigt in nur wenigen Minuten, welche Vorbedingungen zu erfüllen sind, welche Handgriffe es braucht und wie die Installation sicher einzurichten ist. So geht die Montage einer Infrarotheizung im Bad problemlos von der Hand!
Hinweis: Das Arbeiten an elektrischen Leitungen und Anlagen kann lebensgefährlich sein und unterliegt von Land zu Land teils strengen Vorschriften. Diese sind zur Kenntnis zu nehmen und schon zur eigenen Sicherheit immer zu beachten. Im Zweifelsfall lieber gleich den Profi fragen!
Kommentare
Sehr schöne Anleitung! Vor allem die Bilder machen die Sache sehr übersichtlich. Für wie sinnvoll halten Sie eine Deckenmontage, wenn man mit einer Infrarotheizung Bad oder WC beheizen will? Oder ist eine Wandmontage besser, um Kondenswasser und Schimmel an der Wand vorzubeugen?
Hallo Anastasia, mit Infrarotheizungen werden immer nur die Wände bzw. die Bereiche erwärmt die auch beleuchtet werden. Wichtig wäre also eine gute "Ausleuchtung". Ob diese gute Ausleuchtung an den Wänden oder der Decke erreicht wird, ist dabei eigentlich egal. Da mit Infratorheizungen die Wände erwärmt werden sollte es keine Probleme mehr mit Schimmel geben. Viele Grüße
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