Bodenfliesen verlegen
Das Projekt "Bodenfliesen verlegen" und die notwendigen Vorarbeiten
Da sich der alte Bodenbelag nach vielen Jahren der Nutzung bereits in seine Einzelteile zerlegt hat, wurde es Zeit für einen neuen. Diesmal sollte aber etwas Robusteres als Laminat verlegt werden, denn gerade im Keller wird oft mit schwereren Gegenständen hantiert. Vor allem dann, wenn dieser Raum an die Garage grenzt und als Lager dient. Bei diesem Projekt kamen daher nur Bodenfliesen, besser gesagt Feinsteinzeug, infrage. Denn Feinsteinzeug ist äußerst hart und robust und eignet sich besonders für stark beanspruchte Böden, wie etwa in Lagerräumen. Alle notwendigen Vorarbeiten wie das Entfernen des alten Laminatbodens, das Verdübeln des Estriches und das Nivellieren des Bodens wurden bereits abgeschlossen. Aufgepasst werden muss bei neuen Estrichen, denn bei diesen sollten die folgenden Feuchtigkeitswerte nicht überschritten werden:
- Zementestriche – max 2,0% (mit Fußbodenheizung 1,8%)
- Calciumsulfatestriche – max 0,5% (mit Fußbodenheizung max. 0,3%)
Zudem muss der Boden eben, trocken, fest, tragfähig, staubfrei und frei von Rissen sein. Da der Boden zuvor nicht nur verdübelt, sondern auch nivelliert wurde, ist erst mit einer Grundierung die Saugfähigkeit des Untergrundes zu regulieren. Aufgetragen wird diese mit einer gewöhnlichen Malerbürste oder, bei größeren Flächen, mit einer Farbrolle. Nach einer Trockenzeit von einem Tag kann es weitergehen. Denn jetzt fehlt nur mehr der finale Schritt: das Verlegen der Bodenfliesen selbst!
Werkzeug und Material
Bevor mit dem Fliesenlegen begonnen werden kann, sind einige Materialien und Werkzeuge bereitzustellen. Für das Grundieren werden eine Malerbürste (oder eine Farbrolle), ein Kübel und die Grundierung gebraucht. Für das Fliesenlegen sollten neben den obligatorischen Werkzeugen wie Maßband und Wasserwaage zumindest zwei Baukübel, eine Maurerkelle, eine Zahnkelle (der Größe 8-12 mm), eine Schlagschnur, ein Rührwerk samt Quirl, ein Fliesenschneider sowie gegebenenfalls auch ein Winkelschleifer mit Diamantblatt zu Verfügung stehen.
Die Größe der Zahnkelle richtet sich hierbei immer nach der Größe der Fliesen. Bei den hier verwendeten Fliesen von 40x40 cm bieten sich Kellen der Größe 8 mm bis 12 mm an. Für Fliesen mit einem Format bis 30x30 cm wird eine Zahnkelle mit der Größe 6-8 mm und für Mosaike 3-4 mm verwendet.
An Material kommt ein Flex-Fliesenkleber der Profibaustoffe Austria GmbH (PROFI Premium Flex Kleber C2TES1) zum Einsatz sowie reines Wasser zum Anrühren.
Verlegemuster planen und übertragen
Vor dem Fliesenlegen sollte ein Verlegeplan erstellt bzw. gut überlegt werden. Mehr Informationen dazu finden sich auch in dem Artikel Gut geplant ist halb verlegt. Eines aber gleich vorweg: Es gibt viele verschiedene Ansätze, wie dabei vorgegangen werden kann. Letzten Endes gibt es aber kein Richtig oder Falsch, solange das Ergebnis mit den eigenen Erwartungen übereinstimmt.
Bei diesem Projekt war es den Hausherren wichtig, mit ganzen Fliesen an der sichtbaren Wand (mit beiden Türen) anzufangen. Auf diese Weise müssen nur die Fliesen der letzten Reihe auf der gegenüberliegenden Wand geschnitten werden. Und da diese Wand mit Regalen verbaut wird, ist das hier auch die optimale Lösung. Natürlich werden die Fliesen in der Breite aufgeteilt, sodass sowohl die Fliesen auf der rechten wie auch auf der linken Seite des Raumes zu gleichen Teilen eingepasst werden können.
Ist die Idee dann einmal besprochen und fixiert, wird die Breite des Raumes durch die Länge bzw. Breite der Fliesen (inkl. der Fugenbreite, hier 5 mm) dividiert. Der Rest gibt an, wie breit die beiden Randstreifen sind. Ein kurzes Beispiel dazu:
- Raumbreite: 3,5 m
- Fliesenbreite: 40 cm
- Anzahl ganzer Fliesen: 3500 / 405 = 8 (bei einem Rest 0,642)
- Aufzuteilender Rest: 260 mm (0,642*405)
- Randbreite: 130 mm ohne Randfuge
Werden die Fliesen also zu beiden Seiten gleichmäßig aufgeteilt, entspricht das einer Breite von ca. 13 cm zu beiden Seiten. Diese Maße werden nun am besten mit der Schlagschnur auf den Boden übertragen. Dabei reicht es aber, vorerst nur die Randstreifen sowie die ersten beiden Reihen zu übertragen. Der Rest folgt im Verlauf des Projektes.
Fliesenkleber anmischen
So weit, so gut! Die Vorarbeiten sind endlich abgeschlossen. Jetzt kann auch der für das Bodenfliesen-Verlegen notwendige Fliesenkleber angerührt werden. Dazu wird die laut Herstellerangaben benötigte Wassermenge (für den PROFI Premium Flex Kleber C2TES1: 6-6,5 L) in einem Kübel vorgelegt. Danach wird das Material eingestreut und mit dem Rührwerk bei einer maximalen Drehzahl von 200-400 Umdrehungen pro Minute zu einer homogenen Masse verrührt. Nach einer Rastzeit von 5 Minuten wird das Material erneut aufgerührt und ist dann einsatzbereit.
Fliesenkleber aufspachteln
Um die Arbeit strukturiert und einfach zu gestalten, wurden bereits die ersten beiden Bahnen mit der Schlagschnur am Boden markiert. Da lediglich die Randfliesen geschnitten werden müssen, sollte sich diese Fläche ohne Weiteres in 30 Minuten (der vom Hersteller angegebenen Offenzeit) verarbeiten lassen. Mehr Kleber, als in der angegebenen Offenzeit verarbeitet werden kann, sollte niemals aufgetragen werden. Denn dann werden die Fliesen nicht halten! Daher lieber mit einer Bahn anfangen und mit genug Übung den Bereich vergrößern.
Aber jetzt mal ran ans Werk! Der Fliesenkleber wird in ausreichender Menge auf den Estrich aufgetragen und mit der Zahnkelle ordentlich auf den Untergrund gespachtelt. Anschließend wird der Fliesenkleber mit der Zahnseite der Kelle durchkämmt. Dafür wird die Zahnkelle leicht schräg durch das Kleberbett geführt. Fehlstellen fallen dabei sofort ins Auge und müssen aufgefüllt werden. Ist der Kleber dann einmal aufgetragen, können die Bodenfliesen endlich verlegt werden.
Hinweis: Für Untergründe, wie z.B. gewerbliche Räume, Lagerräume, Räume, die mit Stuhlrollen befahren werden, oder im Außenbereich, wird das "Buttering-Floating" Verfahren angewendet. Hierbei wird der Kleber nicht nur auf den Untergrund, sondern auch – per Kratzspachtelung – auf die Fliese aufgebracht, um eine bessere Haftung zu erreichen. Mehr dazu im Artikel Das Dünnbettverfahren - Fliesenverlegetechniken im Überblick.
Bodenfliesen verlegen
Das Verlegen von Bodenfliesen ist mit Sicherheit das einfachste Setting. Denn sollen Fliesen an den Wänden angebracht werden, kann Ungeübten schon einmal die eine oder andere Fliese abrutschen. Auf dem Boden wird das aber nicht passieren. Dennoch ist auch hier auf das richtige Einschieben der Fliesen zu achten. Mit dem einfachen Auflegen der Fliesen ist es nämlich nicht getan!
Richtig verlegt werden Fliesen, egal ob an Wand oder Boden, durch das Einschieben der Fliese. Diese wird dazu direkt neben der bereits eingesetzten Fliese angesetzt und um die Fugenbreite zur Seite hin ins Kleberbett geschoben. Danach wird die Fliese entweder mit dem Gummihammer oder der Hand soweit ins Kleberbett gedrückt, dass die Stege zur Seite gedrückt werden und dadurch eine möglichst vollflächige Kontaktfläche entsteht. Auf diese Weise wird Fliese für Fliese ins Kleberbett geschoben oder, anders ausgedrückt, eine jede Bodenfliese verlegt.
Fliesen zuschneiden
Am Ende der ersten zwei Reihen angekommen, müssen die Fliesen nun geschnitten werden. Der Wandabstand abzüglich der Fugenbreite wird dazu auf die Fliese übertragen. Bei geraden Schnitten ist die einfachste Methode das Zuschneiden mit dem Fliesenschneider – egal ob Steingut, Steinzeug oder Feinsteinzeug.
Die Fliese wird mit dem Fliesenschneider unter mäßigem Druck genau einmal eingeritzt. Auch wenn man kein kratzendes Geräusch hört, ist die Fliese in aller Regel angeritzt. Achtung: Mehrmaliges Einritzen verbessert das Ergebnis nicht, sondern macht es höchstens nur noch schlechter.
Danach wird gebrochen: Der Griff des Fliesenschneiders wird angehoben und das Brechwerkzeug am Rand der Fliese angesetzt. Keinesfalls sollte dieses in der Mitte angesetzt werden, denn auch das bringt nur Nachteile und sorgt für unschöne Bruchkanten. Einmal "knack"! Und schon ist die Fliese richtig abgelängt und kann ins Kleberbett eingesetzt werden.
Fliesen ausrichten
Als nächstes werden die bereits verlegten Fliesen penibel ausgerichtet. Mit einem entsprechend langen Richtscheit wird die erste Fliesenreihe mit der Hand in eine Flucht gebracht. Dabei werden auch alle anderen Fliesen – inklusive der angrenzenden Reihe – soweit angepasst, dass ein möglichst einheitliches und homogenes Fugenbild entsteht.
Fugenkreuze oder Ähnliches werden bei der gezeigten Methode nicht verwendet, denn eines ist gewiss: Keine Fliese gleicht der anderen! Auch wenn die Fliesen im Grunde alle gleich groß sein sollten, gibt es immer unvermeidliche produktionsbedingte Abweichungen. Daher führt das Arbeiten mit Fugenkreuzen nicht immer zum besten Ergebnis. Sie stellen lediglich eine einheitliche Fugenbreite sicher. Die unterschiedliche Größe der Fliesen kann auf diese Weise aber nicht ausgeglichen werden.
Aber keine Sorge! Auch wenn Fliesenkreuze zum Einsatz kommen, wird der neue Fliesenboden nicht in einer Katastrophe enden.
Weitere Reihen verfliesen
Nachdem die ersten zwei Fliesenreihen verlegt wurden, werden die nächsten zwei Reihen eingemessen und angezeichnet. Die Markierung dient im Wesentlichen nur der Orientierung, bis wohin der Fliesenkleber aufgetragen werden sollte. Das stellt ein sauberes Arbeiten sicher – einer der Erfolgsfaktoren bei jeder handwerklichen Tätigkeit. Danach wird wieder Fliesenkleber aufgespachtelt und durchkämmt. Ist das geschafft, werden auch schon die nächsten Fliesen geschnitten und richtig verlegt. Perfekt, jetzt geht das Ganze richtig schnell von der Hand!
Einsetzen der letzten Fliese
Schon bald ist auch die letzte Fliesenreihe erreicht. Da hier im Grunde eine jede Fliese geschnitten werden muss, ist es ratsam, diese Reihe alleine und nicht im Doppelpack zu verlegen. Jetzt heißt es im Akkord messen, schneiden, legen! Und schon bald ist auch die letzte Fliese an der Reihe.
Hinweis: Fallen die Streifen irgendwann einmal zu klein aus und gelingt das Schneiden der Fliesen nicht mehr, kann natürlich auch anderes Werkzeug zu Hilfe genommen werden. In jedem Fall als praktisch erwiesen hat sich ein Winkelschleifer mit Diamantblatt, mit dessen Hilfe selbst runde Ausschnitte recht einfach bewerkstelligt werden können.
Dann ist es geschafft und die neuen Bodenfliesen sind verlegt. Das sieht schon einmal gut aus! Da ist eine wohlverdiente Pause angesagt. Am nächsten Tag kann mit dem Projekt fortgefahren und den Fliesen der letzte Schliff verliehen werden. Aber wie das geht, zeigt Dir der Artikel Bodenfliesen verfugen.
Weitere Tipps und Tricks beim Verlegen von Bodenfliesen
Nachfolgend findest Du noch ein paar Tipps und Tricks, die bei dem Verlegen von Bodenfliesen helfen sollen.
Bei Türen und anderen Raumübergängen ist, sofern nicht schon vorhanden, immer eine Abschlussleiste zu setzen. Diese schützt nicht nur die Kanten der Fliesen, sondern ermöglicht das ordnungsgemäße Verfugen. Auch sollte bei bereits vorhandenen Türen immer deren Höhe berücksichtigt werden. Denn nichts ist ärgerlicher, als wenn die Tür nach dem Verlegen der Fliesen weder auf noch zu geht. Natürlich lassen sich Holztüren noch entsprechend anpassen. Bei Brandschutztüren kann diese Anpassung aber recht teuer ausfallen.
Zudem ist beim Fliesenlegen immer darauf zu achten, dass der Fliesenkleber nicht in die Fugen gerät und diese befüllt. Zum einen ist der Fliesenkleber nämlich keine besonders gute Fuge, zum anderen könnte die Fugenmasse an diesen Stellen farblich abweichen. Und um sich hinterher das mühsame Auskratzen zu ersparen, ist es ratsam, gleich beim Verlegen der Bodenfliesen auf saubere Fugen zu achten.
Aber auch wenn eine Fliese mal nicht perfekt zugeschnitten wurde, ist das kein Grund zum Verzweifeln. Denn diese lässt sich recht einfach wieder aus dem Kleberbett entfernen. Dann ist aber darauf zu achten, dass der Fliesenkleber neu aufgetragen und durchkämmt wird. Ist das nicht mehr möglich, weil einfach kein Platz vorhanden ist, gibt es auch dafür eine recht einfache Lösung: Abhilfe schafft das Floating-Buttering Verfahren. Hierbei wird auf die Unterseite der Fliese etwas Fliesenkleber (dünn) aufgespachtelt. Dadurch wird die Masse des Fliesenklebers, der auf der entnommenen Fliese haften geblieben ist, ausgeglichen, sodass auch die neue Fliese wieder eben mit den anderen Fliesen abschließen wird.
Im Werkzeugkeller oder unter der Werkbank sind Böden gefragt, die etwas aushalten. Feinsteinzeug ist besonders hart im Nehmen und daher die ideale Wahl für unseren neuen Lagerraum neben der Garage. Die Vorarbeiten sind bereits erledigt: Der alte Boden wurde rausgerissen und die Fläche nivelliert. Jetzt müssen wir noch die Bodenfliesen verlegen.
Doch wie funktioniert das noch mal? In dieser Video-Anleitung machen wir Schritt für Schritt vor, wie sich Bodenfliesen richtig verlegen lassen. So erklären wir u.a., wie man das Fliesenmuster plant, wie man Fliesen richtig zuschneidet und wie der Fliesenkleber aufgetragen wird. Auch das korrekte Ausrichten der Fliesen und der gelungene Abschluss stehen auf dem Programm. Und das alles in nur einer kompakten Anleitung!
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Wie heissen denn die Fliesen in der Farbe?
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