Doppelstabmatten: Pfosten einbetonieren
Das Projekt: Zaunpfosten einbetonieren
Ein neuer Gartenzaun soll her! Eigentlich kein Problem, oder? Während der Tag der Montage immer näher rückt, stellen sich allerdings mehr und mehr Fragen, vor allem in Sachen Zaunpfosten:
- Wie groß und tief sollen die Löcher für die Pfosten ausfallen?
- Womit lassen sich die Löcher am besten erstellen?
- Mit welchem Beton sollen die Pfosten einbetoniert werden?
- Kann sofort weitergearbeitet werden bzw. wie lange sind die notwendigen Wartezeiten?
Diese und noch mehr Fragen sind durchaus berechtigt. Denn wie oft stellt man schon seinen eigenen Gartenzaun auf? Deshalb verrät Dir der nachstehende Artikel alles Wissenswerte über das Einbetonieren der Pfeiler für den neuen Doppelstabmatten-Gartenzaun!
Werkzeug und Material
Für das Einbetonieren der Pfeiler wird diesmal einiges an Werkzeug und Material benötigt. Ein Maßband darf bekanntlich bei keinen Arbeiten fehlen. Für die Vorarbeiten braucht es dann einen Spaten und eine Schaufel bzw. einen Erdbohrer. Damit der Zaun auch gerade und auf selber Höhe verläuft, sind zudem Richtschnur, Wasserwaage und Schlauchwaage vonnöten. Fixiert wird der Pfosten mit Zwingen bzw. oftmals auch mit Kabelbindern. Um die Pfosten einbetonieren zu können, kommen normalerweise noch Baueimer, Rührwerk und Kelle dazu. Bei dem hier verwendeten Beton sind Baueimer und Rührwerk jedoch nicht unbedingt notwendig. Warum? Das zeigen wir weiter unten! Müssen die Zaunpfosten gegebenenfalls eingekürzt werden, ist noch ein Winkelschleifer bereitzulegen.
Die Liste der Materialien fällt glücklicherweise etwas kürzer aus. Viel mehr als schnell abbindenden Trockenbeton (wir haben bei diesem Projekt den NixMix Beton (C16/20) von Baumit verwendet), etwas Schotter, Wasser und jede Menge verschiedener Latten wird nicht benötigt.
Der Materialbedarf lässt sich wie folgt berechnen:
Zylinder Volumen: r² [dm] * π * H [dm] = l [Liter]
abzüglich des Zaunpfosten-Volumens: B [dm] * T [dm] * H [dm] = l [Liter]
Ergebnis: 46,6 Liter Beton/ Loch
Bei einem 30 cm breiten und 80 cm tiefen Loch werden also ca. 3,5 Säcke Beton pro Zaunpfosten benötigt, wenn das Loch mit 70 cm Beton befüllt werden soll.
Vor dem Zaunpfosten-Setzen
Bevor nun mit dem Einbetonieren der Pfosten begonnen werden kann, gibt es noch einige Arbeiten, die zuvor erledigt werden müssen. Als erstes steht natürlich das Einmessen auf dem Programm. Je nach Zaunart müssen zuerst die Ecksteher fixiert werden bzw. können die Positionen aller Pfosten bereits eingemessen werden. Diese sollen schließlich in einer Flucht und auf der richtigen Höhe zu liegen kommen. Hierbei helfen Richtschnüre und eine Schlauchwasserwaage. Ein Lasernivelliergerät ist dagegen nicht erforderlich. Auch wenn der Umgang mit der Schlauchwasserwaage recht einfach ist, haben wir dennoch die richtige Handhabung in einem Artikel aufbereitet. Anschließend geht es daran, alle Hindernisse, wie etwa alte Fundamente oder Sträucher, zu entfernen.
Sind diese Arbeiten einmal geschafft, kann das Loch ausgehoben werden. Als Fausregel gilt hier – im Falle von Zäunen ohne statische Anforderungen –, dass das Loch ca. 20-30 cm größer sein sollte als das einbetonierte Objekt. Mit einem 300 mm dicken Loch ist man daher bei gewöhnlichen Zäunen auf der sicheren Seite. Die Tiefe sollte in etwa 80 cm betragen. Das ist der Tatsache geschuldet, dass man den Beton in eine Erdschicht legt, die unterhalb der Frostgrenze liegt. Und in unseren Breitengraden sind das die besagten 80 cm, in höheren Lagen wiederum 150 cm. Diese Maßnahme verhindert, dass Wasser unterhalb und seitlich des Betons friert und auf diese Weise den Pfeiler hebt (Frosthub) bzw. seitlich verschiebt. Dem Beton selbst ist der Frost dagegen ziemlich egal.
Das Loch kann mit Spaten und Schaufel ausgehoben oder mit einem Erdbohrer gebohrt werden. Beides wird zum Ziel führen, wobei der Erdbohrer einen schnelleren Arbeitsfortschritt verspricht. Wie mit einem Erdbohrer umgegangen wird, zeigt Dir der Artikel Löcher für Zaunpfosten bohren - Der Umgang mit dem Erdlochbohrer.
Zaunpfosten einkürzen
Im nächsten Schritt sollte die Länge des Zaunpfostens kontrolliert werden. Denn ist dieser für die geplante Höhe zu lang, dann muss er entsprechend eingekürzt werden. Dazu wird die Höhe auf den Pfosten übertragen und dieser mit einem Winkelschleifer abgeschnitten.
Tipp: Glühende Späne sollten niemals auf ein Fenster treffen, denn sie können sich sehr schnell in das Fensterglas einbrennen. Und das wäre ein wahrhaft teures Vergnügen!
Nach dem Abschneiden des Pfostens kann die Schnittfläche natürlich noch verzinkt werden. Auch wenn das in diesem Fall nicht nötig wäre, da dieses Ende luftdicht einbetoniert wird!
Zaunpfosten einrichten und fixieren
Bevor der Pfosten nun eingesetzt wird, ist es vor allem bei lehmigen Boden gut, zuvor etwas Schotter in das Loch einzufüllen – sorgt dieser doch für eine verbesserte Drainage, um den Frosthub zu verhindern. Hier sind 10 bis 20 cm ein guter Richtwert, wobei das Loch dann entsprechend tiefer ausfallen sollte.
Sind sowohl das Loch wie der Zaunpfosten erst einmal bereit, muss der Pfosten nur mehr so fixiert werden, dass er sich beim Einbetonieren nicht verschiebt. Hierfür gibt es unterschiedlichste Ansätze und Möglichkeiten. Oftmals werden die Steher mit einer einem Indianerzelt ähnelnden Konstruktion, bestehend aus drei Latten rund um den Steher, fixiert. In diesem Projekt wurde der Pfosten allerdings relativ einfach an ein 6x6 cm starkes Konstruktionsholz gezwängt. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, dass dieses gut im Erdreich verspreizt ist und keine Bewegung des Pfostens zulässt.
Im selben Zug wird der Pfosten zu beiden Seiten senkrecht ausgerichtet. Zugegeben, mit einer Winkelwasserwaage gelingt das um einiges einfacher als mit einer gewöhnlichen Wasserwaage. Extra angeschafft werden muss eine solche aber nicht. Beim Einrichten des Pfostens dürfen außerdem die Höhe und der Winkel zu den Fluchten nicht vergessen werden. Es gibt also viel zu kontrollieren, und das erfordert etwas Geduld. Ein Hudeln wäre jedoch fehlt am Platz, denn vom sauberen Arbeiten hängt der Erfolg des Projektes maßgeblich ab.
Trockenbeton anmischen
Endlich kann der Beton angemischt werden. Um einen schnellen Arbeitsfortschritt zu gewährleisten, wird für diese Arbeiten am besten auf fertig gemischten, schnell abbindenden Trockenbeton zurückgegriffen. Beim Anmischen sind die Herstellerangaben bitte immer einzuhalten, denn gerade beim Schnellbeton ist die richtige Menge Wasser entscheidend. Bei diesem Projekt werden konkret 3,2 Liter Wasser in einen Baueimer vorgelegt. Danach wird der Trockenbeton eingestreut und mit einem langsam laufenden Rührwerk (max. 600 Umdrehungen pro Minute) durchmischt.
Ein kleiner Tipp am Rande: Die Säcke lassen sich sehr leicht per Hand ohne Cutter und Kelle öffnen. Denn sie verfügen an der Oberseite über eine praktische Lasche, die einfach nur nach oben gezogen werden muss.
Pfosten einbetonieren
Das Einbetonieren der Pfosten ist dann sehr schnell geschehen. Der Eimer mit dem Beton wird dafür einfach nur in das Loch geschüttet. Dabei ist darauf zu achten, dass sich der Pfeiler nicht verschiebt. Denn bereits nach 15 Minuten beginnt bei diesem Produkt der Abbindeprozess. Ein Einrichten, nachdem der Abbindeprozess bereits begonnen hat, wäre fatal! Als Folge würde der Pfosten nicht halten und die Mühen wären umsonst gewesen.
Hinweis: Der schnelle Abbindeprozess hat einen entscheidenden Vorteil: Bereits nach einer Stunde ist der Beton so fest, dass ohne Probleme weitergearbeitet werden kann. Das Einhängen und Fixieren der Matten ist kein Problem, solange darauf geachtet wird, dass die Matte selbst am Boden aufliegt und der Steher nicht voll belastet wird.
Eimer für Eimer wird nun der Beton bis ca. 10 cm unter die Grasnarbe eingefüllt und mit der Kelle leicht verdichtet. An der Oberfläche angekommen, wir der Beton nur noch glatt gestrichen. Fertig ist das Einbetonieren des Gartenzaunstehers!
Zaunpfosten einbetonieren ohne Anmischen
Keine Panik, wenn auf der Baustelle kein Rührwerk bzw. kein Strom zur Verfügung steht. Denn der hier von uns verwendete NixMix Beton von Baumit lässt sich auch anders verarbeiten. Und das ist ganz leicht: Der Beton wird dazu einfach jeweils in Schichten von 10 cm Höhe trocken in das Loch eingefüllt und bewässert. An Festigkeit geht dadurch nichts verloren!
Doch noch einmal langsam und Schritt für Schritt: Das Loch wird mit der Gießkanne samt Brausekopfaufsatz zunächst leicht bewässert. Danach wird ca. 10 cm Trockenbeton in das Loch eingefüllt und um den einzubetonierenden Pfosten verteilt. Anschließend wird so lange Wasser eingefüllt, bis der Beton leicht gesättigt ist. Der Beton ist genau dann gesättigt, wenn sich an der Oberfläche kleine Wasserpfützen bilden. Dann heißt es: Wasser stopp! Und einziehen lassen.
Nachdem das Wasser vollständig eingezogen ist (nach ca. einer Minute), kann die nächste 10 cm dicke Schicht eingefüllt werden. Schicht für Schicht füllt sich das Loch mit Beton. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis der Beton auch hier bis ca. 10 cm unterhalb der Rasenkante reicht. Aber Achtung: Die maximale Wassermenge von 3,5 Liter je 25 kg Trockenmörtel darf beim Betonieren ohne Anmischen nicht überschritten werden. Das sollte aber kein Problem darstellen. Am Ende zeigt sich: So einfach kann Betonieren sein!
Hinweis: Bei diesem Verfahren beginnt der Abbindeprozess bereits nach 5 Minuten. Das ist noch schneller, als wenn der Beton wie üblich angemischt wird. Ein schneller Arbeitsfortschritt ist damit garantiert!
Abschließende Arbeiten
Nach dem Betonieren, egal ob mit oder ohne Rührwerk, ist es geschafft: Die Pfosten stehen an ihrem Platz und wurden erfolgreich im Boden verankert. Auch wenn der Beton bereits nach einer Stunde hart erscheint, dauert es noch 24 Stunden, bis der Beton die Festigkeit für eine volle Belastbarkeit erreicht hat. Den weiteren Arbeiten steht aber trotzdem nichts im Weg. Immerhin soll der neue Zaun möglichst bald stehen!
Abschließend können dann auch die zuvor entnommenen Grasnarben wieder eingesetzt bzw. die Löcher mit etwas Erde befüllt werden. Je nach Arbeitsmethode steht aber bis dahin vielleicht auch schon der neue Zaun. Da kommt Freude auf!
Und wir wünschen auch Dir: Gutes Gelingen bei Deinem Projekt!
Pünktlich zum Frühjahr fällt ein kritischer Blick auf den windschiefen Gartenzaun: Eigentlich wäre es doch schon, hier mal etwas Neues zu bauen, oder? Immerhin würde das den Garten erheblich aufwerten. Aber der Aufwand... Ist das machbar? Keine Sorge, das Aufstellen eines neuen Gartenzauns gehört zu den Paradestücken jedes Heimwerkers.
Eine der wichtigsten Aufgaben ist das Betonieren der Zaunpfosten. Neulinge sollten sich hier erst einmal vor Augen führen, was zu tun ist. Deshalb zeigen wir in dieser Video-Anleitung in nur wenigen Minuten, wie sich ein Zaunpfosten einbetonieren lässt. Und damit es auch für echte Könner spannend bleibt, verraten wir einen kleinen Trick, wie das Ganze auch ohne Beton-Anmischen funktioniert!
Verwendete Produkte
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