Doppelstabmattenzaun aufbauen – Teil 1
Die Planung, um einen Doppelstabmattenzaun aufzubauen
Wie bei einem jeden Projekt steht anfangs die Planung. Und eines ist gewiss: Nur mit einer guten und gründlichen Vorbereitung kann das Doppelstabmattenzaun-Aufbauen reibungslos gelingen.
Bei diesem Projekt dient ein alter Holzzaun als Vorlage. Der neue Doppelstabmattenzaun soll in selber Flucht verlaufen wie der alte Zaun, in der Höhe aber nicht dem Gelände folgen, sondern möglichst auf einer Höhe liegen. Nach dem Ausmessen des Geländes und Bestimmung des Niveauunterschiedes müssen bei diesem Projekt zwei unterschiedliche Zaunhöhen zum Einsatz gebracht werden. Der auf dem Bild gezeigte vordere Teil des Zaunes lässt sich mit einer Höhe von 143 cm bewerkstelligen. Da das Gelände nach hinten aber weiter abfällt, kommen dort 163 cm hohe Doppelstabmatten-Elemente zum Einsatz. Zudem sollen zwei Tore verbaut werden. Eines grenzt an die bestehende Hausmauer an, das andere Gartentor wird freistehend montiert.
Da dieses Projekt sehr viele Schritte beinhaltet, haben wir uns dazu entschlossen, das Vorgehen in mehrere Teile zu zerlegen. So beschreibt dieser erste Teil des Projektes "Doppelstabmattenzaun aufbauen" alle notwendigen Vorarbeiten und das Setzen der ersten Eck- bzw. des Endpfeilers. Im zweiten Teil des Projektes wird dann das Setzen aller weiteren Pfosten, das Zuschneiden und Einsetzen der Doppelstabmatten sowie alle abschließenden Arbeiten wie auch das Einsetzen eines Sichtschutzes beschrieben. Da die Schritte zum Zusammenbauen und Einbetonieren der Gartentore ebenfalls einiges an Platz brauchen, findest Du diese, getrennt nach Toren, bald in den folgenden Anleitungen: "Doppelstabmatten: Freistehendes Gartentor einbetonieren", "Doppelstabmatten: Gartentor mit Maueranschluss aufbauen".
Werkzeug und Material
Bei diesem Projekt braucht es wahrlich eine ganze Menge an Werkzeug. Aber keine Sorge, die ausgefalleneren Gerätschaften können einfach ausgeborgt werden. Wie bei fast jedem Projekt sind auch natürlich Hilfsmittel erforderlich, um messen zu können. Daher dürfen Maßband und Wasserwaage nicht fehlen. Um die Höhe des Zauns einmessen zu können, bedarf es auch einer Schlauchwasserwaage. Markiert wird die Flucht dann mit einer langen Richtschnur.
Für die Vorarbeiten, den Abriss des alten Holzzaunes und das Stutzen von Büschen sollten dann ein Akkuschrauber, ein Vorschlaghammer, ein Spaten, eine Schaufel, eine Spitzhacke, eine Brechstange und ein großer Winkelschleifer sowie eine Gartenschere bzw. eine Motorsäge bereitliegen. Um die Fundamentgruben ausheben zu können, wird auf einen Erdlochbohrer samt 200 mm und 300 mm großen Bohrern zurückgegriffen. Der Abtransport der ausgehobenen Erde erfolgt mit der Scheibtruhe/ Schubkarre.
Um die Pfosten einbetonieren zu können, sollten auch Baueimer samt Rührwerk und Kelle vorhanden sein. Alternativ lässt sich der Beton auch per Hand und Kelle mischen. Fixiert werden die Pfosten mit Schraubzwingen und Latten. Muss ein Pfosten aber mittels Standfuß auf einem Fundament verankert werden, dann sollten auch noch ein Bohrhammer, ein Ausbläser und ein Hammer vorhanden sein. Zum Festschrauben der Bolzen braucht es dann auch die passenden Gabelschlüssel.
Sind Pfosten einzukürzen, sollte ein Winkelschleifer mit möglichst dünnem Blatt zur Verfügung stehen. Aber auch Metallbohrer dürfen nicht fehlen, um die Pfosten gegebenenfalls bei der Montage am Standfuß vorzubohren.
Glücklicherweise fällt die Materialliste deutlich kürzer aus. Denn gebraucht werden neben dem Zaun lediglich jede Menge verschiedener Latten und Schnell-Beton. Zusätzlich sollte ein Zinkspray und Zaunlack zur Verfügung stehen, damit die Schnittkanten nachbehandelt werden können.
Alten Zaun abreißen
Bevor neu gebaut wird, muss das Alte natürlich erstmal weg, denn sonst hat der neue Doppelstabmattenzaun keinen Platz! Gesagt, getan: Beim Abbauen lohnt es sich, zuerst alle metallenen Beschläge abzuschrauben. Das vereinfacht die Entsorgung des alten Holzzaunes. Auch werden in diesem Fall alle Schrauben, die den Holzzaun verbinden, ausgedreht. Was bleibt, sind jede Menge Schrauben und ein großer Haufen Holz.
Um die eingeschlagenen Bodenhülsen bzw. Pfostenträger zu demontieren, wird am besten eine große Brechstange bzw. ein Kuhfuß (in Österreich auch Goashaxn genannt) verwendet. Mit einigen untergelegten Latten werden die alten Pfosten einfach aus dem Boden gehebelt.
Eventuell müssen dabei auch kleinere alte Fundamente abgerissen werden. Hier ist etwa das Fundament einer kleinen betonierten Treppe ein kleines Stück im Weg. Dieses wird kurzerhand eingeschnitten, mit dem Vorschlaghammer gebrochen und mit der Spitzhacke entfernt.
Aber nicht nur der alte Zaun steht dem neuen Doppelstabmattenzaun im Weg. Nein, auch die über Jahre hinweg gewachsenen Stauden können ein ernstes Hindernis darstellen. Der Zaun soll schließlich gerade ausfallen. Daher wird so manche Staude mit der Gartenschere gestutzt, mit der Motorsäge angeschnitten oder mit dem Spaten ausgegraben.
Neuen Zaun abstecken und Fluchten einrichten
Als nächstes werden die neuen "alten" Fluchten wieder abgesteckt. Dazu werden Latten an der Stelle der Eckpfosten eingeschlagen und mit Richtschnüren verbunden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Schnüre wirklich gut gespannt sind und nicht durchhängen. Denn nur das garantiert eine wirklich gerade Flucht!
Sind die Fluchten einmal abgesteckt, können auch die Positionen der neuen Pfosten eingemessen und abgesteckt werden. Diese liegen bei dem hier verwendeten Zaun etwa 252 cm weit auseinander (Mitte-Mitte). Dabei ist es ratsam, immer von den Ecken in Richtung Gartentor zu arbeiten. Denn dann liegt die Schnittkante nahe dem Gartentor. Zudem gibt es einen weiteren Vorteil: Der Anschluss an das Gartentor ist flexibel, sodass nicht die Stäbe der Doppelstabmatten das Maß vorgeben.
Ein Beispiel soll das verdeutlichen: Bei den 251 cm breiten Matten müssen die Pfosten etwa 252,5 cm (Pfostenmitte zu Pfostenmitte) weit auseinanderstehen. Ist nun eine Seite 4,90 m lang, kann eine ganze Matte mit 251 cm zum Einsatz kommen. Die zweite Doppelstabmatte müsste geschnitten werden. Abzüglich des montagebedingten Abstandes der Matten an den Pfosten (etwa 1 cm), müsste die zweite Doppelstabmatte auf 238 cm abgelängt werden. Da die Matten allerdings nur an den senkrechten Stäben an den Pfosten montiert werden können, ist das nicht möglich. Denn der nächste Stab liegt bei ca. 235 cm. Es bliebe daher ein Spalt von gut 3 cm. Wird dagegen von den Rändern in Richtung Gartentor gearbeitet, kann ein solcher Abstand vermieden werden.
Referenzpunkt wählen
Da der Zaun auf einer Seite durch ein Gartentor begrenzt ist, das direkt an die Hausmauer anschließt, wird im selben Zug auch gleich der Torpfosten an die Hausmauer montiert. Wie das gelingt, zeigt Dir das Projekt "Doppelstabmatten: Gartentor mit Maueranschluss aufbauen".
Wichtig dabei ist, dass an dieser Hausmauer auch der Referenzpunkt der Höhe festgelegt bzw. eingezeichnet wird. Referenzpunkte sollten immer an unveränderlichen ortsfesten Objekten eingezeichnet werden. Denn nur so kann am Ende der Zaun auf selber Höhe verlaufen.
Die wichtigste Vorarbeit der Planung ist damit auch schon abgeschlossen. Die Flucht ist markiert, die Pfosten des neuen Doppelstabmattenzauns sind eingemessen und der Referenzpunkt ist festgelegt.
Erste Erdbohrungen durchführen
Als nächstes kommt schweres Gerät zum Einsatz. Denn nun werden die benötigten Fundamentgruben ausgehoben. Und damit das ein bisschen schneller geht, kommt ein Erdlochbohrer zum Einsatz. Um die Bohrungen einfacher zu gestalten, wird am besten mit einem 200 mm großen Bohrer vorgebohrt. Anschließend wird das Loch mit einem 300 mm großen Bohrer erweitert. Die Tiefe sollte dabei in unseren Breiten etwa 80 cm betragen. Denn das liegt unterhalb der Frostgrenze und verhindert den sogenannten Frosthub.
Anmerkung: Beim Frosthub gefriert unter dem Fundament befindliches Wasser und hebt auf diese Weise das Fundament an. Liegt dieses aber tiefer als die Frostgrenze, kann kein Wasser mehr gefrieren und damit das Fundament heben. Klingt logisch, oder?
Ecksteher einrichten
Jetzt ist es Zeit, den Ecksteher dieses Doppelstabmattenzauns ein- und auszurichten. Wichtig dabei ist zunächst die korrekte Höhe festzulegen. Diese wird, vom Referenzpunkt ausgehend, mit der Schlauchwasserwaage ermittelt und auf die eingeschlagene Latte übertragen.
Als nächstes muss der Ecksteher fixiert werden. Das gelingt entweder mit Latten, die ähnlich einem Indianerzelt rund um den Steher angeordnet und fixiert werden, oder ganz einfach mit einem Konstruktionsholz und einer Zwinge. Der Steher wird anfangs aber nur leicht fixiert, sodass dieser sowohl im Lot, in der Flucht und der Höhe eingerichtet werden kann.
Zugegeben, das Einrichten erfordert Geduld, ist aber wirklich wichtig! Denn nur das sorgt am Ende für einen geraden Zaun. Nach dem Einrichten darf sich der Pfosten allerdings nicht mehr bewegen!
Ecksteher einbetonieren
Definitiv einfacher als das Einrichten des Stehers ist das Einbetonieren. Nach dem Anmischen eines schnell aushärtenden Betons für Zaunpfosten wird die Fundamentgrube noch mit 10-20 cm Schotter befüllt. Das sorgt vor allem bei sehr lehmigen Böden für eine gute Drainage und verhindert gemeinsam mit der Tiefe des Lochs den zuvor erwähnten Frosthub. Zudem wird dann etwas weniger Beton benötigt.
Anschließend wird das Loch bis ca. 10 cm unterhalb der Rasenkante mit Beton aufgefüllt. Der erste Steher ist schon einmal geschafft!
Hinweis: Schnell härtender Beton ist gerade beim Aufstellen eines Zaunes wirklich sinnvoll. Denn so kann nicht nur zügig weitergearbeitet werden, sondern es werden auch Fehler durch unabsichtliches Anstoßen an den Pfosten vermieden.
Standfuß des Aufsatz-Randstehers montieren
Nach dem Fixieren des Torstehers an der Hausmauer und dem Einbetonieren des Eckpfostens kommt nun auch der zweite, den Zaun begrenzende Randsteher an die Reihe. Dieser wird bei diesem Projekt allerdings nicht einbetoniert, sondern auf dem Sims der Garage aufgesetzt. Und das gelingt mit Hilfe eines Standfußes. Doch auch der will zuerst einmal montiert werden!
Der Standfuß wird dazu entlang der Flucht mittig auf dem Sims angehalten und das erste Bohrloch erstellt. Dabei sollte beachtet werden, dass der Pfosten von der Rückseite her mit dem Standfuß verschraubt wird und der Pfosten somit in Richtung Flucht wandert. Wird also die Montageplatte des Standfußes an der Flucht ausgerichtet, hat alles seine Richtigkeit.
Mit dem Bohrhammer gelingt das Bohren ohne Probleme. Aber Achtung: Bevor die Ankerschraube eingeschlagen wird, muss das Bohrloch gründlich ausgeblasen werden! Denn sonst findet die Ankerschraube keinen Halt. Ist das Bohrloch dann einmal staubfrei, kann die Ankerschraube eingeschlagen und angezogen werden. Auf die gleiche Weise werden nun auch alle weiteren Bohrlöcher erstellt und der Standfuß mit den restlichen Ankerschrauben fixiert.
Höhe des Randstehers ermitteln und ablängen
Ist für die nötige Basis gesorgt, wird der Randsteher in der Höhe eingemessen. Das gelingt wieder mit Hilfe der Schlauchwasserwaage.
Hinweis: Zwar ist der richtige Umgang mit der Schlauchwasserwaage nicht sonderlich kompliziert, dennoch haben wir die richtige Anwendung für Dich im Artikel Schlauchwaage richtig anwenden festgehalten.
Die so ermittelte finale Höhe kann nun auf alle Seiten des Pfostens übertragen werden. Das Abschneiden gelingt dann mit dem Winkelschleifer. Dazu wird eine jede Seite geschnitten, bis der Überstand schließlich abfällt. Perfekt!
Jetzt muss die Schnittfläche aber auch noch behandelt werden. Denn ein Rosten des Pfostens wäre alles andere als schön. Perfektionisten verzinken dabei den Zaun zuerst mit einem Zinkspray und sorgen erst im zweiten Schritt für die richtige Farbe. Aber auch die Farbe alleine sollte im Normalfall schon reichen.
Randsteher montieren
Nun kann der Randpfosten endlich mit dem Standfuß verschraubt werden. Damit die Löcher perfekt passen, wird der Pfosten an der Rückseite auf einer Höhe von 10 cm und 30 cm vorgebohrt. An den Seiten werden die Löcher um ca. 5 cm versetzt angeordnet. Denn über Kreuz können die Schrauben nicht fixiert werden.
Ist das geschafft, wird der Pfosten auf den Standfuß aufgesetzt und mit einer selbstschneidenden Schraube an der Rückseite leicht fixiert. Danach wird wieder ausgerichtet, denn auch dieser Pfosten sollte im Lot stehen. Mit der Wasserwaage bzw. einer Eckwasserwaage wird der Steher penibel ausgerichtet. Danach kann er mit den drei weiteren Schrauben fixiert werden.
Geschafft, die Begrenzungspfosten sind bereits fertig! Das Projekt "Doppelstabmattenzaun aufbauen" nimmt langsam Form an.
Gartentore zusammenbauen und einbetonieren
Wie bereits erwähnt, ist es ratsam, die Doppelstabmatten von den Rändern her in Richtung Gartentor zu montieren. Daher müssen nun erst die Gartentore an ihren Platz. Da das Zusammenbauen und Einbetonieren den Rahmen dieses Artikels sprengen würde, haben wir diesem Schritt einen eigenen Artikel gewidmet; besser gesagt zwei Artikel, da hier zwei Tore auf unterschiedliche Art montiert werden.
So viel schon vorweg: Das Einbetonieren eines Gartentores gelingt am besten, wenn das Tor zuvor schon vollständig zusammengebaut wird. Denn nur so ist sichergestellt, dass es in einer Flucht verläuft und die Torpfosten im richtigen Abstand zueinander liegen.
Ergebnis
Der erste Teil des Projektes "Doppelstabmattenzaun aufbauen" ist geschafft. Die Freude ist groß, denn bisher hat alles nach Plan geklappt. Der alte Zaun ist abgerissen, Hindernisse wurden entfernt, der neue Zaun ist abgesteckt und eingemessen, sowohl der Eckpfosten wie auch die Randpfosten sind montiert und auch die Tore haben schon ihren Platz gefunden.
Alle Vorbereitungen für die Montage der Doppelstabmatten sind getroffen. Und was es dabei alles zu beachten gibt, verrät Dir der Artikel Doppelstabmattenzaun aufbauen – Teil 2.
So manch alter Gartenzaun verschandelt den Garten mehr, als das er irgendwas oder irgendwem nützt. So auch in unserem Fall: Der alte Lattenzaun muss weichen, denn wir wollen einen neuen Doppelstabmattenzaun aufbauen. Das bringt nicht nur optisch das gewisse Extra, sondern sorgt auch für eine vernünftige und stabile Begrenzung des Grundstücks. Doch wie funktioniert das Ganze?
In dieser Video-Anleitung zeigen wir umfassend, wie sich Schritt für Schritt ein Doppelstabmattenzaun aufbauen lässt - vom Abriss des alten Zauns, über das Einmessen und Setzen der Matten bis hin zur Verlegung des optionalen Sichtschutzes. Dabei demonstrieren wir auch, wie sich die Zaunpfosten auf unterschiedliche Weise aufstellen lassen und wie der Zaun in seinem Verlauf dem Gelände angepasst wird und dabei dennoch eben abschließt. Es gibt also viel zu tun. Begleite uns, wenn wir den Doppelstabmattenzaun aufbauen!
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Kommentare
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