Türöffnung vergrößern
Ausgangssituation - die Grundlagen
Ziel des Gesamtprojektes "Türrahmen vergrößern" ist es, eine Türöffnung sowohl in der Höhe als auch in der lichten Breite anzupassen. Denn die notwendig gewordene Brandschutztür ist höher und breiter als die zuvor eingebaute Türe.
Der erste Teil dieses Projektes hat gezeigt, wie der alte Türrahmen entfernt wurde. Im zweiten Teil hingegen wurde der Türsturz entfernt und ein neuer Türsturz nachträglich eingebaut. Dieser dritte und letzte Teil zeigt nun, wie nicht nur die lichte Breite auf das benötigte Maß gebracht wird, sondern auch, wie der Türrahmen anschließend zwecks sauberen Türanschlusses verputzt werden kann.
Sicherheitshinweis
Hier handelt es sich um eine nicht tragende Wand. Bei tragenden ist in jedem Fall der Statiker miteinzubeziehen. Denn dann sind Schäden an der Bausubstanz nämlich nicht ausgechlossen!
Zudem muss vor dem Aufscheiden sichergestellt werden, dass sich darin keine Leitungen befinden. Sonst kann dieses einfache Projekt schnell sehr böse enden!
Werkzeug und Material
Für das Vergrößern der Türöffnung werden neben den obligatorischen Werkzeugen wie Maßband, Wasserwaage und Stift zudem ein großer Winkelschleifer mit entsprechendem Blatt sowie ein Hammer samt Meißel benötigt. Allternativ kann zum Schneiden der Ziegel aber auch eine Ziegelschneidmaschine (Alligator) eingesetzt werden.
Für das Verputzen der Türöffnung werden ein Baueimer, ein Rührstab, ein Quast sowie ein Reibebrett und Mauermörtel benötigt. Natürlich dürfen einige gerade Latten, idealerweise Schalungsbretter und Schraubzwingen nicht fehlen.
Ausmessen der Türlichte - Breite
Bevor nun Hand angelegt und die Türlichte vergrößert wird, müssen die Maße der zukünftigen Breite eingemessen und angezeichnet werden. Mit einem Maßband wird dazu zunächst eine lichte Breite von 90 cm angezeichnet.
Anschließend wird diese Markierung nun entlang des Türrahmens mit Hilfe einer Wasserwaage zu beiden Seiten und auch auf der gegenüberliegenden Seite des Rahmens angezeichnet. Auf der gegenüberliegenden Seite deshalb, weil die Ziegel mit dem Winkelschleifer von beiden Seiten eingeschnitten werden.
Türöffnung vergrößern
Sind die Linien gezeichnet, kann mit dem Schneiden der Ziegel begonnen werden. Bei diesem Projekt wurde ein großer Winkelschleifer mit einem Diamantblatt dazu verwendet, die Ziegel von beiden Seiten einzuschneiden. Aber Achtung, das ist eine sehr, sehr staubige Angelegenheit. Alternativ kann die Wand auch mit einem für Ziegel geeigneten Fuchschwanz sowie einer Ziegelschneidmaschine (Alligator) geschnitten werden. Die letzte ebenfalls nicht so staubige Alternative ist die Bearbeitung der Wand mit Hammer und Meißel oder einem Bohrhammer.
Tipp: In Wohnräumen bzw. bewohnten Gebäuden ist das Stemmen oder das Schneiden mit dem Alligator die Methode der Wahl!
Ist das geschafft und hat sich der Staub weitestgehendst verzogen, können die Mauerteile mit Fäustel und Meißel sehr leicht entfernt werden. Das wäre geschafft und die lichte Breite hat in etwa die benötigten Maße.
Verputzen vorbereiten
Da beim Versetzen des Türsturzes die Auflageflächen desselben neu gemauert werden mussten, laufen die Schenkel des Türrahmens nun oben etwas auseinander. Um das zu korrigieren, werden die Schenkel kurzerhand mit Putzmörtel verputzt. Zum einen verlaufen die Schenkel dann gerade und zum anderen wird das Mauerwerk zusätzlich stabilisiert. In Summe hilft das beim späteren Einbau der Brandschutztüre.
Vor dem Verputzen müssen die Schenkel aber erst geschalt werden. Dazu fixieren wir mit einer Zwinge entsprechend lange, vor allem aber gerade Bretter entlang beider Schenkel zu beiden Seiten des Türrahmens. Dabei ist natürlich auf die vertikale Ausrichtung genau zu achten. Die Zwingen werden so platziert, dass sich die Bretter möglichst nicht verdrehen.
Ist der Türrahmen einmal eingeschalt, kann Putzmörtel angerührt werden. Dazu wird in einem Eimer Wasser vorgelegt und der Putzmörtel solange eingestreut, bis dieser eine sämige bis steife Konsistenz erreicht.
Türöffnung verputzen
Bevor der Türrahmen verputzt wird, muss das Mauerwerk gut genässt werden. Das bindet noch vorhandene Staub- und Mörtelreste und stellt ein gute Verbindung des Putzes mit dem Mauerwerk sicher.
Danach kann der Putzmörtel angeworfen werden. Das sieht zwar sehr einfach aus, ist aber wohlgemerkt einer der schwierigeren Arbeiten. Ok, vielleicht ist schwierig das falsche Wort, aber eins steht fest: Anwerfen erfordert Übung! Nicht mit purer Gewalt, sondern mit Schwung und der richtigen Technik gelingt es, auch den Putz an das Mauerwerk anzuwerfen. Das Anwerfen des Putzes ist deshalb so wichtig, weil nur auf diese Weise das Material auch in die kleinsten Fugen eindringt, um einen optimalen Verbund mit dem Untergrund einzugehen. Sind die Fehlstellen zu tief (> 30 mm), müssen in der Regel Ziegel eingearbeitet werden.
Nach dem Anziehen des Putzmörtels kann die Oberfläche mit einem Reibebrett geglättet und eine Struktur eingearbeitet werden. Dazu muss der Putzmörtel allerdings an Festigkeit gewonnen haben. Ist dieser zu feucht, wird das Unterfangen missglücken.
Ergebnis
Geschafft! War das Vergrößern der Türöffnung ein Kinderspiel, so ist beim Anwerfen von Putz etwas Übung gefragt. Aber selbst das Anwerfen kann mit genügend Ausdauer und Geduld erlernt werden.
Der Trick ist, den Putz nicht zu dünn anzumachen und Ruhe zu bewahren. Nun jedenfalls kann die Brandschutztür kommen! Wie diese eingebaut wird, zeigt ein anderer Artikel.
Dieses Video zeigt das Vergrößern einer Türöffnung mit Hilfe eines großen Winkelschleifers. Die Ziegel werden dabei mit der Trennscheibe fein säuberlich auseinander geschnitten. Das ist eine sehr effektive Art für einen Mauerdurchbruch, aber zugleich auch eine sehr schmutzige.
Das Vergrößern der Türöffnung ist keine Aufgabe für jeden Tag. Umso wichtiger ist es, bei der Arbeit genau zu wissen, worauf geachtet werden muss. Dieses Video zeigt nicht nur, wie schnell das Schneiden des Mauerdurchbruchs erledigt sein kann, sondern auch, was dann noch getan werden muss, um eine saubere Türöffnung herzustellen.
Aber Achtung: Hier handelt es sich um eine nicht tragende Wand! Bei tragenden Wänden ist in jedem Fall der Statiker miteinzubeziehen. Zudem muss vor dem Aufschneiden sichergestellt werden, dass sich darin keine Leitungen befinden. Sonst kann dieses einfache Projekt schnell sehr böse enden!
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