Unterputz-Spülkasten verkleiden
Der Unterputz-Spülkasten
Ein Unterputz-Spülkasten ist eine feine Sache. Schließlich ist er förmlich unsichtbar und mindert so ein allzu sanitäres Flair im heimischen WC. Voraussetzung ist allerdings, dass der Spülkasten auch tatsächlich hinter einer Wand verschwinden kann. Nach der Aufstellung der Spülung ist es daher unerlässlich, mittels einer Installationswand den Spülkasten zu verkleiden. Man spricht dabei auch vom Spülkasten einmauern. Als Material bieten sich hierzu Porenbetonsteine an, da sie leicht in der Handhabung und gut zu bearbeiten sind. So ist dieses Projekt auch für den Hobby-Heimwerker leicht zu meistern.
Bevor es aber daran geht, den Unterputz-Spülkasten zu verkleiden, muss noch einmal dringend die Ausrichtung seiner Verstrebung geprüft werden. Nur wenn die Rahmenkonstruktion des Spülkastens horizontal und vertikal sauber aufgestellt ist, findet die neue Verkleidung eine zuverlässige, weil gerade Schulter zum Anlehnen. Denn steht die Mauer erst, ist es für Korrekturarbeiten zu spät.
Werkzeug und Material
Das Werkzeug für dieses Projekt ist typisch für Arbeiten mit Porenbeton. Um den Spülkasten einmauern zu können, werden natürlich zuvorderst eine Wasserwaage und ein Maßband / Zollstock gebraucht. Ebenfalls unerlässlich sind Maurerkelle, Gummihammer, Fäustel und Meißel. Daneben kommen auch ein Schleifbrett bzw. Raspelbrett sowie ein Fuchsschwanz oder eine Stichsäge zum Einsatz. Für das Anmachen des Mörtels ist zuletzt ein Baukübel vonnöten.
Das Material zum Verkleiden des Spülkastens beschränkt sich auf das Offensichtliche. Benötigt werden Porenbetonsteine für die Verkleidung sowie dazu passender Klebemörtel. Bei kleineren Projekten kann aber durchaus auch Fliesenkleber verwendet werden.
Arbeiten mit Porenbeton
Um den Spülkasten zu verkleiden, bieten sich Porenbetonsteine an, weil sie handlich sind, nicht zu schwer, aber dennoch stabil. Ihr größter Vorteil aber ist, dass sie als Material einfach zu bearbeiten sind und keine übermäßigen Kräfte erfordern. So lässt sich leicht vor Ort Naturmaß nehmen, um die Steine danach auf das benötigte Maß zuzuschneiden.
Sind beim Verkleiden des Spülkastens Durchlässe erforderlich, ist auch das mit Porenbeton kein Problem. Hier kann entweder direkt eine Bohrmaschine bemüht werden. Oder die Löcher werden mit Meißel und einem Fäustel vorsichtig ins Material geschlagen. Zu viel Kraft sollte hier jedenfalls nicht zum Einsatz kommen, sonst könnte der Stein auch schon mal brechen.
Einschnitte in den Rand der Steine lassen sich beim Spülkasten-Verkleiden mit Porenbeton am besten mittels Stichsäge bewältigen. Mit dieser sind kreisrunde Ausschnitte ebenfalls keine Herausforderung. Machbar ist das Ganze allerdings auch ohne motorisierte Hilfe. Sollen halbkreisförmige Ausschnitte erstellt werden, wird die Rundung zunächst mit einem Fuchschwanz wie ein Stück Melone vom oberen Rand in Streifen geschnitten. Dann werden diese Streifen Stück für Stück entlang der Kontur ausgesägt.
Sind die Streifen ausgeschnitten, wird der Rand des Auschnitts mit Schleifpapier nachbearbeitet, um die gewünschte Abrundung zu erzeugen. Auch mit einer Maurerkelle lässt sich das bewerkstelligen. Die Aussparung wird dazu mit der Seitenkante der Kelle kräftig ausgekratzt. Für das Werkzeug ist das unbedenklich.
Mit dem Fuchsschwanz lassen sich die Porenbetonsteine auch leicht zersägen. Das ist deshalb wichtig, weil der jeweils letzte Stein jeder Reihe vor dem Verlegen keilförmig zerteilt werden soll. Auf diese Weise lässt sich in der Konstruktion mehr Stabilität erzeugen. Ist einer der Steine schließlich nur um wenige Millimeter zu breit oder muss aus anderen Gründen etwas von seiner Oberfläche abgetragen werden, hilft ein Schleifbrett oder Raspelbrett weiter. Ähnlich wie bei Holz lässt sich das Material so Schicht um Schicht abreiben.
Mit diesem Wissen ausgestattet geht es nun daran, den Unterputz-Spülkasten zu verkleiden.
Erste Reihen einpassen und einkleben
Mit den genannten Hilfmitteln werden nun die ersten beiden Reihen eingerichtet, um den Spülkasten einzumauern. Die erste Reihe wird mit dem Rücken am Gestell des Spülkastens ausgelegt, die Steine werden in der Länge bei Bedarf passend zugeschnitten. Der letzte Stein der Reihe wird diagonal zersägt, um ein Keilstück zu erzeugen. Dann wird auch die zweite Reihe angelegt. Hier müssen Durchlässe und Aussparungen für den Wasserzulauf, den Abfluss und die Aufnahme der Toilette hergestellt werden. Dies geschieht nach den vorgestellten Verfahrensweisen. Zudem ist auf einen ausreichenden Versatz der Steine zu achten. Das Keilstück für die zweite Reihe entsteht auf der dem Keilstück der ersten Reihe gegenüber liegenden Seite der Mauer. Nach dieser Art lässt sich im Prinzip die ganze Mauer aufrichten, um den Spülkasten zu verkleiden. Wichtig ist dabei vor allem, dass die Steine schlüssig an dem Gestell des Spülkastens lehnen. Sonst findet die Toilettenmuschel später nicht ausreichend Halt an der Wand. Mit der Wasserwaage wird geprüft, ob die horizontale Ausrichtung der Mauerreihen passt.
Sind die ersten beiden Reihen fertig eingepasst, wird in einem Baukübel der Mörtel angemacht. Die fertigen Porenbetonsteine werden jeweils auf der Unterseite und den beiden Seitenflächen mit dem Mörtel bestrichen und dann wieder eingesetzt. Zum Schluss jeder Reihe wird auch das Keilstück bestrichen und mit dem Gummihammer in seine Position geklopft. Das ist die wesentliche Verfahrensweise, um den Spülkasten zu verkleiden.
Für eine rückseitige Auflagefläche sorgen
Bevor es mit dem Spülkasten-Verkleiden weiter geht, muss noch eine rückwärtige Auflagefläche für die später folgenden Deckplatten des Blendwerks geschaffen werden. Für den Einsatzzweck kämen zwar grunddsätzlich Stahlwinkel in Betracht. Hier soll aber auf bereits vorhandenes Material zurückgegriffen werden: die Porenbetonsteine. Einige davon werden entlang ihrer Längsachse zu schmalen Säulen zerschnitten. Diese Bausteine lassen sich nun übereinander stapeln und so zu dünnen Streben formen. Den nötigen Halt verleiht auch hier der Mörtel. Drei dieser Streben werden entlang der Rückwand hinter dem Spülkasten hochgezogen. Dazu kommt eine Strebe an der linken Seitenwand.
Die Streben werden bis auf die Höhe der geplanten Abdeckung gemauert. Später ist darauf zu achten, dass beim Verkleiden des Spülkastens die Mauer horizontal mit den rückwärtigen Streben abschließt.
Deckplatten einrichten und verkleben
Um nun weiter den Unterputz-Spülkasten zu verkleiden, werden auch die restlichen Mauerreihen nach und nach aufgelegt, eingepasst und mit Mörtel festgeklebt. Nähert sich die Mauer der Höhe der rückwärtigen Streben, wird mit passend zugeschnittenen Steinen der Abschluss gebildet und noch einmal per Wasserwaage in der Horizontalen geprüft. Der Höhenunterschied zwischen Streben und Mauer sollte möglichst gering ausfallen, damit der Ausgleich nicht mit Mörtel erfolgen muss. Auch der Abschluss erhält einen keilförmigen Schlussstein.
Abschließend werden die Decksteine aufgesetzt. Diese müssen als Platten vor allem in der Tiefe passend zugeschnitten sein. Wieder werden die nicht sichtbaren Seitenflächen und die Kontaktpunkte auf der Unterseite mit Mörtel bestrichen, bevor die Decksteine ihren Platz finden. Auch die Abdeckung wird an möglichst günstiger Stelle mit einem keilförmig zugeschnittenen Passstück abgeschlossen. Damit ist das Projekt "Unterputz-Spülkasten verkleiden" bereits abgeschlossen!
Unterputz-Spülkasten einmauern: Das Ergebnis
Es war nicht wirklich schwierig, den Spülkasten zu verkleiden - Porenbeton sei dank! Optisch kann das Ergebnis allerdings noch nicht ganz überzeugen. Doch das wird sich dramatisch ändern, sobald die Wände ordentlich verfliest wurden. Spätestens dann wird dem Heimwerker das Herz aufgehen und er wird sich stolz zu diesem Projekt beglückwünschen. Auch wenn es zunächst schwierig klingen mag: Einen Unterputz-Spülkasten zu verkleiden ist mit dem richtigen Material und dem geeigneten Werkzeug schnell machbar. Es spricht also nichts dagegen, sich von Beginn an im WC für eine Unterputz-Variante zu entscheiden.
Der Unterputzspülkasten ist eine tolle Sache. Aus den Augen, aus dem Sinn; und dabei absolut wartungsfrei! Aber wie kommt der Unterputzspülkasten eigentlich unter den Putz?
Entweder wird er bei der Planung gleich berücksichtigt oder im Nachhinein verkleidet. Gerade aber bei der Renovierung und Sanierung findet die nachträgliche Verkleidung sehr oft Anwendung. Diese ist nicht sonderlich schwer, sodass die Arbeiten durchaus auch vom Heimwerker bewerkstelligt werden können. Zur Anwendung kommen dabei als Verkleidung wahlweise Gipskartonplatten oder Porenbetonsteine.
Diese Video-Anleitung zeigt die zweite Variante, einen Unterputz-Spülkasten zu verkleiden: nämlich das Verkleiden des Spülkastens mit Porenbetonsteinen.
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Kommentare
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