Decke abhängen - Trockenbau
Projektüberblick
Im Artikel Decke Abhängen - Holzkonstruktion herstellen wurde besonderer Wert auf die präzise Ausrichtung der Staffelhölzer gelegt, um das Durchhängen der alten Betondecke auszugleichen und sicherzustellen, dass die neu abgehängte Decke absolut eben ist. Die Holzunterkonstruktion wurde mit zwei weiteren Ebenen ausgestattet, um einen Dunstabzugskanal verstecken zu können und um den Raum durch die insgesamt drei verschiedenen Ebenen optisch aufzuwerten. Bevor aber mit dem Abhängen der Decke und dem Trockenbau fortgefahren werden kann, muss zuerst der Flachkanal für den Dunstabzug installiert werden.
Installation des Dunstabzugskanals
Während der Montage der Holzunterkonstruktion wurde an ausgewählter Stelle ein Stück der Staffel ausgespart, um dem Flachkanal genügend Platz zu bieten. Vor der Installation wird der Flachkanal auf die passende Länge geschnitten, die Kanten werden entgratet und die Enden des Flachkanals mit Gaffer Tape verschlossen. Das Anbringen einer passenden Muffe für den Anschluss an das vorhandene Abluftrohr schließt die Vorbereitungen ab. Danach wird der Flachkanal mit Hilfe von Montagekleber / Baukleber an der Betondecke fixiert und zusätzlich durch eine passend ausgesparte Staffel von unten gesichert. Zu beachten ist, dass der Kanal nicht direkt auf der Sicherungsstaffel aufliegen darf, sondern nur auf einem Komprimierband. Ohne dieses könnten sich eventuelle Vibrationen als ziemlich störende Geräuschquelle bemerkbar machen.
Tipp: Sollten Sie keinen Montagekleber zur Hand haben, können Sie den Kanal notfalls auch mit Silikon fixieren.
Der Flachkanal ist installiert und die neue Dunstabzugshaube kann später an ihrem neuen Bestimmungsort montiert werden.
Rigipsplatten montieren
Gute Vorbereitung erspart hinterher viel Mühe - gerade beim Abhängen einer Decke. Steht keine Deckenstütze zur Verfügung, wird vor Montage der Gipskartonplatten entsprechendes Gerät kurzerhand selbst gebaut. Dazu wird übriggebliebenes Konstruktionsholz auf die Höhe der neuen Zimmerdecke abgelängt und ein kurzer Scheit mit dem langen Holz zu einem "T" verbunden. Die Stütze sollte in etwa so hoch (im Zweifelsfall etwas höher, aber niemals niedriger) ausfallen wie die neu abgehängte Zimmerdecke selbst.
Tipp: Bei drei unterschiedlichen Niveaus beginnen wir mit der Montage der höchsten Ebene. So muss die Stütze bei jedem Niveau einfach nur gekürzt werden.
Nun werden die Gipskartonplatten zu zweit an die Decke gehoben und die Stütze wird darunter eingeklemmt. Das Gewicht der Platten sollte niemals unterschätzt werden, denn vor allem bei Überkopfarbeiten kann sich dieses schnell bemerkbar machen!
Vor der eigentlichen Montage werden nun die Positionen aller später nicht mehr sichtbaren Staffeln auf den Gipskartonplatten markiert. Auch die Positionen der Leerverrohrungen und Versorgungsleitungen werden vor der Verschraubung auf die Platten übertragen. Sind alle notwendigen Elemente eingezeichnet, werden die Gipskartonplatten ohne viel Kraftaufwand entweder mit Akku- oder Magazinschrauber an der Unterkonstruktion befestigt. Es reicht aus, alle 20 cm eine Schraube zu setzen. Für einlagige Beplankung in einer Holzkonstruktion werden 35 mm lange Schnellbauschrauben mit Grobgewinde verwendet.
Tipp: Ein spezielles Gipskartonplatten-Bit, bekannt unter den Namen „Schraubenadapter“, „Schraubvorsatz“, oder auch „Tiefenbegrenzer“, erleichtert das Einschrauben von Schnellbauschrauben enorm. Gerade bei großen Flächen empfehlen wir Ihnen diese Anschaffung.
Achtung: Arbeiten Sie beim Abhängen einer Decke immer zu zweit und sorgen Sie für einen sicheren Stand auf einer stabilen Stehleiter. Vielleicht bietet sich aber auch der Einsatz spezieller Einmannplatten an, auch wenn Sie dann hinterher deutlich mehr Stöße verspachteln müssen.
Kanten der Rigipsplatten bearbeiten
Das Abhängen der Decke geht deutlich voran, die Montage der ebenen Flächen ist beim Trockenbau überhaupt sehr einfach. Die jeweils nötige Größe der Platten wird ausgemessen und am Boden entsprechend zugeschnitten. Im Anschluss werden die Gipsplatten an der Decke montiert. Das Ausmessen und der Zuschnitt bei Stufen und Kanten, wie sie in diesem Projekt vorhanden sind, kann unter Umständen ein wenig aufwändiger geraten. Passt der Zuschnitt nicht, sind unsaubere Kanten das Resultat.
Dabei kann auf das genaue Ausmessen aber auch gänzlich verzichtet werden, was nicht nur Nerven, sondern auch Zeit und Geld spart. Dazu wird die Gipskartonplatte an der zur Kante zugewandten Seite nicht 100%ig genau zugeschnitten, so dass ein guter Überstand entsteht. Erst nach Montage der Platte an der Zimmerdecke wird die Kante dann mit einer Stichsäge passgenau zugeschnitten. Bereits montierte Platten sollten dabei allerdings nicht beschädigt werden. Aber keine Sorge - auch wenn der passgenaue Zuschnitt nicht so ganz geklappt hat, kann die perfekte Kante immer noch mit einem Rigipshobel hergestellt werden. In jedem Fall aber werden die geschnittenen Kanten der Gipskartonplatten mit Schleifpapier nachbearbeitet, um sie so zu glätten und vollständig zu entgraten.
Abschließende Trockenbauarbeiten
Um das Projekt abzuschließen, müssen jetzt nur noch die Lichtauslässe für die spätere Montage der Niedervolt-Halogenspots hergestellt werden. Sehr hilfreich bei der Übertragung des Beleuchtungsplans und der Bestimmung der Spot-Positionen sind die Markierungen der Leerverrohrungen, die bei der Montage der Gipskartonplatten vorgenommen wurden. Ohne diese würde das Übertragen einem ziemlich fiesen Ratespiel gleichen.
Sind die Positionen der Lichtauslässe bekannt, werden diese mit Hilfe einer Lochkreissäge ausgeschnitten. Ein Griff in den Lichtauslass zeigt, dass die Leerverrohrung am richtigen Platz liegt und der Montage der Spots nichts im Wege steht.
Ergebnis: Eine abgehängte Decke auf einer Holzunterkonstruktion mit Trockenbau-Beplankung
Das Abhängen der Decke ist geschafft und von der gewölbten Betondecke ist nun nichts mehr zu sehen. Unter der neuen Konstruktion aus Holz und Gipskartonplatten sind ein Dunstabzugskanal und die komplette Verkabelung der neuen Beleuchtung verschwunden. Bevor nun aber die neue Beleuchtung installiert wird, muss die neu abgehängte Zimmerdecke zuerst verspachtelt und gestrichen werden. Ein echter Heimwerker macht das natürlich selbst! Wollen Sie wissen, was nötig ist, um Spots in die Zwischendecke einzubauen?
Haben Sie es bis hierhin geschafft, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass Ihnen das Erlebnis einer einsturzgefährdeten Küchendecke erspart bleibt, und Sie können mit Stolz behaupten, dass Sie das Abhängen einer Zimmerdecke in Eigenregie gemeistert haben.
Zurück zum ersten Teil, Decke abhängen - Holzkonstruktion herstellen.
Es gibt viele Gründe, eine Zimmerdecke abzuhängen. In einem Altbau zum Beispiel lassen sich durch das verringerte Raumvolumen ordentlich Heizkosten sparen. Aber auch hässliche Kabelschächte und Verrohrungen können hinter einer abgehängten Zimmerdecke sehr elegant versteckt werden. Diese Video-Anleitung zum Thema "Decke abhängen" soll helfen, Schritt für Schritt einen Überblick über das Abhängen einer Zimmerdecke aus Gipskartonplatten mit einer Holzunterkonstruktion zu vermitteln.
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Kommentare
Bravo, Gipsdecke mit Kreuzfuge verschraubt, starke Leistung.
So dumm kann nicht mal ein Hobbyhandwerker sein.
Starke Leistung so ein Kommentar zu hinterlassen. :) Kreuzfugen sind natürlich keine vorhanden. Wenn Du genau schaust wirst Du das sicherlich auch erkennen. Kreuzfugen sind aber richtigerweise im Trockenbau Tabu und immer zu vermeiden.
Im Trockenbau müssen !! Kreuzfugen sein,
Das was ihr fabriziert habt ist amateurhaft und Unprofessionell...
Sorry Nzym, da müssen wir wiedersprechen, denn im Trockenbau sind Kreuzfugen keine Option! Wer eine stabile Wand oder Decke bauen möchte verzichtet auf die Ausbildung von Kreuzfugen.
So ein Blödsinn, ich habe schon in der Lehrzeit Trockenbau mitgemacht und die haben nie Kreuzfugen fabriziert. Ist ja auch logisch, wenn man nur ein bissel Vorstellungsvermögen von der Physik dahinter hat, weis man das die Stabilität bei Kreuzfugen drunter leidet. Bei einer Decke mag das noch schleichen aber bei einer Wand nicht.
Car, wir sind genau Deiner Meinung. Wo hättest Du denn Kreuzfugen entdeckt bzw. wie kommst Du darauf, dass wir das empfehlen würden? Viele Grüße
Im Bild Nr. 8, wo eine der Stufen von unten gezeigt wird, sieht es wie eine Kreuzfuge aus. Beim genauen hinsehen, merkt man es. mfg
Welche Gipskartonplatten (also welche Stärke) verwendet man am Besten für eine Decke?
Hallo Amp, vielen Dank für die Frage. Wir würden auf ganz normale 12,5 mm starke Platten zurückgreifen. Du kannst aber auch die etwas dünneren 9,5 mm starken Platten verwenden. Aber Achtung: Die zulässige Belastung an Decken ist 6 kg je Dübel je Plattenfeld und Meter. Viele Grüße
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